Ein wesentlicher Baustein für eine zukunftsorientiere Kommunikation mit den Geldgebern/Stakeholdern der Museen ist die Einbindung von digitalen Fundraising Maßnahmen in die Fundraising-Strategie mit dem Ziel, sichtbarer zu werden, mehr Menschen zu erreichen und vor allem die nächste Generation der Spender:innen anzusprechen. Neben der Optimierung oder Einbindung einer funktionalen Datenbank, gehören dazu die Nutzung eines Online-Spenden Tools, der Ausbau von Kontaktpunkten (QR-Codes) im Museumsgebäude sowie die Mail-Automation, mit der Spender:innen nicht nur schnell gedankt werden kann, sondern Spendenkampagnen gezielter und schneller durchgeführt werden können.
Für Museen sind Besucher:innen ein nach wie zu wenig genutztes Potential für zusätzliche Spenden oder Mitgliedschaften im Förderverein. Vielfach werden die analogen Werbemittel (Flyer/Postkarten etc.) nur unregelmäßig angenommen oder erreichen nur wenige. Über die direkte Ansprache beim Online- Ticketverkauf, innerhalb eines Media-Guides oder bei anderen digitalen Kontaktpunkten, die sich die Besucher:innen selbst über ihr Mobiltelefon erschließen können, bestehen hingegen vielfältige Kommunikationsmöglichkeiten.
Vielversprechend sind mittlerweile Online Spendentools wie Fundraise Up, die auch für kleine Vereine oder Institutionen eine kostengünstige und sehr effektive Lösung bieten, um Online-Spenden zu generieren und eine regelmäßige Kommunikation mit Geldgebern zu gestalten.
Automation kann in Zukunft einen wichtigen Platz in der Fundraising-Strategie für Museen haben haben. Mit ihr laufen verschiedene Prozesse und Aufgaben automatisch im Hintergrund, bei Fundraise UP bereits sogar KI-gestützt. Manuelle Vorgänge können teilweise ganz abgelöst werden. Dabei geht es nicht um das „Wegrationalisieren“ des persönlichen Kontakts. Im Gegenteil, es wird Zeit gewonnen die persönliche Begegnung/den persönlichen Brief und die Weiterentwicklung der strategischen Ziele.
Automation kann Freiräume dort ermöglichen, wo für administrativ-organisatorische Vorgänge viele personelle Ressourcen benötigt werden: das Buchen von Spenden, das Erstellen und den Versand von Zuwendungsbestätigungen und Zahlungserinnerungen sowie die Verteilerpflege. Die E-Mail-Automation wird wertvolle Zeit sparen, vor allem aber ermöglicht sie personalisierte sogenannte „Donor Journeys“ auf allen Kanälen.
Mit den richtigen Schnittstellen zum „digitalen Ökosystem“ des Museums (Website, Newsletter-Tool, Ticketshop, Social Media) und den Möglichkeiten der Datenanalyse, kann zukünftig eine optimierte Verschränkung von analoger und digitaler Kommunikation passgenau auf die Spender:innen zugeschnitten werden.
In der anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass es großes Interesse an diesem Thema gibt, vor allem auch an den der kostengünstigen und schnellen Implementierung von Online-Tools. Viele der Teilnehmer*innen sahen sich mit den vorab genannten Problemen konfrontiert und stellten daher auch gezielte Fragen, die diskutiert werden konnten.
Anja Butzek