Dr. Vera Allmanritter leitet das Institut für Kulturelle Teilhabeforschung (IKTf) in der Stiftung für Kulturelle Weiterbildung und Kulturberatung in Berlin. Zuvor war sie u. a. Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Hildesheim und im Jüdischen Museum Berlin sowie Koordinatorin des Zentrums für Audience Development an der FU Berlin. Sie forscht und publiziert in den Themenfeldern Kulturelle Teilhabe, Kulturmanagement, Kulturmarketing, Kulturbesucher*innenforschung, Audience Development und empirische Forschungsmethoden und hat hierüber zudem an verschiedenen Hochschulen gelehrt.
Dr. Vera Allmanritter ist Referentin in der Session Attraktiv für wen? Publikumsforschung als Grundlage am Montag, 9. Mai, 12 Uhr.
Lebensstile der (Nicht-)Besucher*innen von Museen und Gedenkstätten
Um Besuche oder Nicht-Besuche zu erklären oder Zielgruppen zu bestimmen wird von Museen und Gedenkstätten oftmals auf soziodemografische Erklärungsfaktoren wie formale Bildung, Alter, teils auch auf Geschlecht und Einkommen zurückgegriffen. Allerdings verweisen Soziologen seit den 1980er Jahren bereits auf deren begrenzte Erklärungskraft für soziales Verhalten und empfehlen als ergänzenden Ansatz die Betrachtung von verschiedenen Lebensstilen. Dieser Denkansatz ist im Museums- und Gedenkstättenbereich theoretisch seit fast 30 Jahren präsent. Breite Anwendung findet er bislang jedoch nicht. Im Besucher*innenforschungssystem „KulMon“ werden in den Befragungen neben soziodemografischen Faktoren (auch) der Lebensstile der Besucher*innen abgefragt. Dieser Kurzbeitrag gibt auf Basis dieser Daten eine Antwort auf die Fragen: Was sind die Lebensstile der (Nicht-)Besucher*innen von Museen und Gedenkstätten und wie können die Einrichtungen mit diesen Informationen praktisch arbeiten?