Anlässlich der Veröffentlichung der neue, erweiterte Auflage seines Leitfadens zum Umgang mit Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten formuliert der
Deutsche Museumsbund klare Forderungen an die Träger der Museen. Im Zentrum stehen dabei eine hinreichende, dauerhafte Finanzierung sowie eine entsprechende personelle Ausstattung für die Provenienzforschung. Dazu gehören neben Wissenschaftlern auch Restauratoren, Sammlungsverwalter, Fotografen und EDV-Spezialisten. Die systematische Herkunftsforschung an den Sammlungen ist die wichtigste Grundlage für den Umgang mit kolonialem Sammlungsgut, deren Ergebnisse zeitnah publiziert und über das Internet weltweit verfügbar gemacht werden sollen.
Weiterhin unterstützt der Deutsche Museumsbund Bund und Länder beim Aufbau einer zentralen Anlaufstelle für Fragen zu kolonialen Sammlungsbeständen insbesondere für die Herkunftsgesellschaften, wie sie im Eckpunkte-Papier der Arbeitsgruppe von Bund und Ländern vorgesehen ist.
Entscheidend für einen angemessenen Umgang mit Objekten aus kolonialen Kontexten ist darüber hinaus ein dauerhafter Austausch mit den Herkunftsgesellschaften und Herkunftsstaaten. Ein Dialog auf Augenhöhe, nachhaltige Kooperationen sowie Transparenz müssen ermöglicht werden. Hier müssen langfristig Vertrauen aufgebaut und Vernetzung geschaffen werden.
Der Leitfaden wurde erarbeitet von einer interdisziplinären Arbeitsgruppe in Zusammenarbeit mit Museumsfachleuten aus elf unterschiedlichen Herkunftsgesellschaften unter der Leitung von Prof. Dr. Wiebke Ahrndt, Direktorin des Übersee-Museums Bremen. Der Leitfaden dient den Museen als praktische Arbeitshilfe. Zum Leitfaden
Umgang mit kolonialem Sammlungsgut: Deutscher Museumsbund fordert dauerhafte Stärkung der Museen
Mit der neuen Fassung des Leitfadens zum Umgang mit Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten präzisiert der Deutsche Museumsbund seine Haltung zum Thema Rückgabe und fordert neben Transparenz und Kooperation mit den Herkunftsgesellschaften vor allem eine hinreichende und dauerhaft gesicherte Finanzierung.