Die Sensibilität für die Art und die Umstände, unter denen Objekte in die musealen Sammlungen Eingang fanden, ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Die Besitz- und Herkunftsgeschichte von Objekten ist deshalb ein wichtiges Thema, dessen Erforschung und Dokumentation die Museen im Rahmen der Erfassung verpflichtet sind. Auch in diesem Kontext sollten bereits existierende Standards der digitalen Informationsaufbereitung beachtet werden.
Für alle Objekte in Museen sollten zumindest ihre aktuell vorliegenden Erwerbsinformationen im System erfasst werden. Für eine Reihe von Objekten ist die Frage nacheiner möglichst lückenlosen Herkunftsgeschichte von besonderer Relevanz. Objekte aus kolonialen Zusammenhang betrifft dies ebenso wie Objekte aus ungerechtfertigten Enteignungen oder zweifelhaften Ankäufen während des Dritten Reiches oder Objekte aus Erwerbungsvorgängen aus fragwürdigen Quellen (Diebstahl, Enteignung etc.).
Es muss daher die Aufgabe der Sammlungsverwaltung sein, hier sensibel und umsichtig vorzugehen. Dabei ist es unverzichtbar, neue Erkenntnisse, beispielsweise durch Auswertung von Archivalien, umgehend in das System einzupflegen.
Weiterführende Informationen
Claudia Andratschke, Leitfaden zur Standardisierung von Provenienzangaben, Hamburg 2018