Buchvorstellung: „Die venezianischen Fälle“ von Michael Franz

Bonn, Nordrhein-Westfalen

Das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste präsentiert im 5. Band seiner Schriftenreihe „Provenire“ eine Sammlung fiktiver Fälle zu NS-Raubgut, Recht und Ethik – Buchvorstellung am 10. April 2025 in Bonn

Das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste stellt eine Neuerscheinung aus seinem Hause vor: „Die venezianischen Fälle. Eine Sammlung fiktiver Fälle zu NS-Raubgut, Recht und Ethik“ von Michael Franz ist jetzt in der wissenschaftlichen Schriftenreihe „Provenire“ erschienen, herausgegeben vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste (Verlag De Gruyter, 186 Seiten, 19 Euro; auch als eBook erhältlich). Eine Buchpräsentation findet am Donnerstag, 10. April 2025, 18 Uhr, im Universitätsclub Bonn statt.

Zum Inhalt:

Ziel jeder Auseinandersetzung um Raubgut aus der Zeit des Nationalsozialismus ist das Finden einer „gerechten und fairen Lösung“. Aber wie kann eine solche Lösung konkret aussehen? Und wie prüft man NS-Raubgutfälle? Das Buch zeigt anhand von 15 fiktiven, auch in Venedig angesiedelten Sachverhalten, wie man an solche Fälle herangehen kann. „Alternate History“-Elemente wie etwa Antonio Vivaldis Komposition „Die fünf Jahreszeiten“, Leonardo Da Vincis „Formel der Unsichtbarkeit“ oder eine Landkarte von 1506, die erstmals einen neuen Kontinent namens „America“ erwähnt, sind Ausgangspunkt für die Prüfung und Lösung der Fälle.

Das Buch sensibilisiert damit auf eine ganz neue Weise für das komplexe Verhältnis zwischen NS-Raubgut, Recht und Ethik und bietet einen praktischen Zugang zu entsprechenden Auseinandersetzungen. Abgerundet wird der Band mit Darstellungen zur Genese „gerechter und fairer Lösungen“, Lösungsmodellen, einem Restitutionsvereinbarungsentwurf sowie Dokumenten und Literaturhinweisen.

Die fiktive Fallsammlung wendet sich an Studierende der Kunstgeschichte und des Rechts genauso wie an alle, die sich für NS-Raubgut bzw. das Spannungsverhältnis zwischen NS-Raubgut, Recht und Ethik interessieren.

„Das vorliegende Werk ist etwas ganz Besonderes.“ (Prof. Dr. Matthias Weller)

Mehr Infos zum Buch und Bestellmöglichkeit: https://www.degruyter.com/document/isbn/9783689240158/html

Einladung zur Buchvorstellung:

Am Donnerstag, 10. April 2025, 18 Uhr, findet im Universitätsclub Bonn (Konviktstraße 9, 53113 Bonn) eine Buchpräsentation statt. Neben dem Autor Dr. Michael Franz werden von der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn Prof. Dr.  Matthias Weller (Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Professur für Bürgerliches Recht, Kunst- und Kulturgutschutzrecht) und Prof. Dr. Christoph Zuschlag (Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Professur für Kunstgeschichte der Moderne und der Gegenwart (19.-21.Jh.) mit Schwerpunkt Provenienzforschung / Geschichte des Sammelns) sowie der Vorstand des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste, Prof. Dr. Gilbert Lupfer, sprechen.

Nach der Buchpräsentation findet ein Stehempfang im Universitätsclub statt.

Das Buch kann für 19 € im Anschluss an die Veranstaltung käuflich erworben werden.

Um Anmeldung bis 3. April 2025 wird gebeten an Heinrich Natho, veranstaltungen@kulturgutverluste.de.

Zum Autor: Dr. Michael Franz ist Leiter des Fachbereichs Grundsatz und Verwaltung sowie Ständiger Vertreter des Vorstands der Stiftung Deutsches Zentrum Kulturgutverluste in Magdeburg. Von 1999 bis 2014 leitete er die Koordinierungsstelle Magdeburg. Von 2003 bis 2020 leitete Dr. Franz die Geschäftsstelle der „Beratenden Kommission im Zusammenhang mit der Rückgabe NS-verfolgungsbedingt entzogenen Kulturguts, insbesondere aus jüdischem Besitz“. Seit 2006 ist er Mitglied im wissenschaftlichen Beirat der Zeitschrift für Kunst und Recht (KUR). 2013/2014 war er Mitglied der Task Force „Schwabinger Kunstfund“. Seit 2018 nimmt Dr. Franz den Lehrauftrag „NS-Raubgut, Recht und Ethik“ an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg wahr.