Sammlungsarbeit im TECHNOSEUM

Das TECHNOSEUM ist in der Stadt unterwegs und sucht mit seinem Sammelmobil nach Objekten mit Migrationsgeschichte und aktuell auch nach Objekten mit Geschichten aus der Corona-Zeit.

Die mit Monogramm bestickten Tücher, die die Großmutter von ihrer Flucht aus Schlesien mitbrachte. Die Plastik-Löffel aus der Eisdiele, deren Eigentürmer aus Italien stammen. Oder auch der mehrsprachige Sicherheitshinweis in der Maschinenhalle der Firma: Alle diese Objekte erzählen etwas über Einwanderung in Deutschland – und für genau sie interessiert sich das TECHNOSEUM: Mit einem für dieses Projekt ins Leben gerufenen Sammelmobil ist Kuratorin Dr. Anne Mahn auf Märkten und Festivals unterwegs und informiert über das Projekt.

 

Technoseum Mannheim

So ist das Sammelmobil an verschiedenen Orten der Stadt, auf Flohmärkten oder Firmenfesten unterwegs. Durch die Zeitung oder auf social media Kanälen werden Termine angekündigt und die Städter eingeladen, vorbei zu kommen. So kann man etwa über in Frage kommende Gegenstände aus dem eigenen Besitz diskutieren und kleinere Dinge auch gleich vor Ort abgeben. Zugleich wird das Thema der Ausstellung für 2021 bekannt gemacht und das Projektteam diskutiert mit einem Teil der Stadtgesellschaft die Bereiche, die vorkommen sollen.

Als sozialgeschichtliches Museum sammelt das TECHNOSEUM Gegenstände, die Aussagen treffen über die Arbeits- und Lebensbedingungen der Menschen in Deutschland. Hierzu gehören auch Dinge, die von der Arbeitsmigration erzählen, ganz gleich ob es sich um große oder kleine, außergewöhnliche oder banale Alltagsobjekte handelt. Dabei weist die Sammlung durchaus noch Lücken auf, die für eine gemeinsame Erinnerungskultur geschlossen werden sollen. Gleichzeitig ist die genauere Beschreibung und Verschlagwortung in der Datenbank eine wertvolle Arbeit für kommende Ausstellungen.

Im Vordergrund stehen die Geschichten und Erinnerungen, die Menschen mit diesen Dingen verbinden, und die mit ihrer eigenen Migrationserfahrung zu tun haben.  Nicht zuletzt können einige von ihnen auch Eingang in die Sonderausstellung zu Arbeit und Migration finden, die das TECHNOSEUM für 2021 plant.

Alternativ zum Marktbesuch kann man sich auch unter www.technoseum.de über das Sammelmobil informieren oder Kontakt mit der Kuratorin aufnehmen. Darüber hinaus kann das Sammelmobil auch zu Firmenfesten eingeladen werden: Wer bei einer Mannheimer Firma arbeitet und zum Beispiel gerade Aktionen und Stände für das anstehende Sommerfest für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter plant, kann sich an Dr. Anne Mahn wenden, Tel. 06 21 / 42 98-839, E-Mail: anne.mahn@technoseum.de.

Die Hoffnung ist, dass solche Sammel-Initiativen zu mehr Bindung an das Museum führen und uns darüber informieren, welche Blickwinkel und Themen die Menschen in den Ausstellungen interessiert. Deshalb wäre es wünschenswert, das Sammelmobil auch für andere Projekte einzusetzen.