Der Dreistufenplan der Kulturminister der Länder sieht vor, das kulturelle Leben in Deutschland nach und nach wieder zu ermöglichen. So sollen außerschulische Bildungsangebote der Kultureinrichtungen wieder zugelassen werden, sobald Schulen und Kitas geöffnet werden. Sobald der Einzelhandel wieder öffnet, sollen Museen, Galerien, Gedenkstätten und Bibliotheken sowie vergleichbare Einrichtungen ebenfalls öffnen. Veranstaltungen in Theatern, Opernhäusern, Konzerthäusern sowie Kinos sollen dann zeitgleich mit der Öffnung der Gastronomie ermöglicht werden. Der Deutsche Museumsbund begrüßt, dass die Kulturministerinnen und Kulturminister der Länder endlich einen Plan zur Wiedereröffnung der Kultureinrichtungen vorgelegt haben und darin auch die Bildungsfunktion der Museen berücksichtigt wird. Gleichzeitig betont der Präsident des Deutschen Museumsbundes, Prof. Dr. Eckart Köhne: „Wenn man Kitas und Schulen wieder öffnen kann, muss das mit der Bildungsarbeit der Museen verknüpft und eine Öffnung der Häuser ermöglicht werden. Bei Öffnungen nach dem aktuellen Corona-Lockdown müssen Museen gleich einbezogen werden. Museen sind vor allem auch Bildungseinrichtungen“. Der Deutsche Museumsbund fordert daher, dass die Museen bei der ersten Stufe der Lockerung wieder für das Publikum öffnen dürfen.
Das neue Infektionsschutzgesetz betont den besonderen Schutz von Kultureinrichtungen durch die Verfassung. Bei Beschränkungen des Betriebs von Kultureinrichtungen oder von Kulturveranstaltungen ist der Kunstfreiheit Rechnung zu tragen. In diesem Sinne ist der Vorschlag, die Öffnung von Kultureinrichtungen an die Wiederöffnung des Handels und der Gastronomie zu koppeln noch einmal zu prüfen. Der Deutsche Museumsbund fordert die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten auf, bei dem Treffen mit der Kanzlerin am Mittwoch, den Kulturbereich entsprechend seiner verfassungsrechtlichen Priorität zu berücksichtigen und klare sowie praktikable Perspektiven zu schaffen, unter welchen Bedingungen wer wann wieder öffnen kann. Zur anstehenden Diskussion um die Öffnung des Kulturbereiches hat der Deutsche Kulturrat ein Diskussionspapier vorgelegt, dem sich der Deutsche Museumsbund anschließt.