Was macht ein Volontariat vorbildlich?
Gute Volontariate bedürfen des Engagements aller in der Ausbildung involvierten Personen, nicht zuletzt der Volontärinnen und Volontäre selbst. Nur gemeinsam lassen sich Volontariate gestalten, die optimal auf die vielfältigen Anforderungen an künftige Museumsmitarbeitende vorbereiten und daher vorbildlich sind. In unserem „Leitfaden für das wissenschaftliche Volontariat im Museum“, der 2018 herausgegeben wurde, haben wir Qualitätsrichtlinien für Volontariate am Museum festgelegt und arbeiten kontinuierlich daran, dass diese bundesweit umgesetzt werden. Folgende Standards sollten gewährleistet sein:
- Dem Volontariat liegt ein individueller Ausbildungsplan zugrunde, welcher den zeitlichen und inhaltlichen Ablauf festlegt. Durch die Umsetzung des Plans sollen Einblicke in bestenfalls alle Arbeitsbereiche des Museums ermöglicht werden.
- Es wird ein Ausbildungsvertrag abgeschlossen, durch den die Dauer des Volontariats auf 2 Jahre festgelegt ist. Empfohlen ist eine Vergütung von mindestens 50% der Entgeltgruppe 13 (Stufe 1 im ersten, Stufe 2 im zweiten Jahr) des TvÖD.
- Es gibt mindestens eine fest angestellte Vollzeitkraft mit wissenschaftlicher Ausbildung, die für die Qualifizierung des Volontärs verantwortlich ist. Die Anzahl der Volontärinnen sollte in einem angemessenen Verhältnis zu den festangestellten wissenschaftlichen Mitarbeitenden stehen.
- Die Teilnahme an Lehrgängen, Fortbildungen und museumsrelevanten Tagungen auf Bundes- und Länderebene ist zu gestatten.
Um die Museen praktisch bei der Umsetzung dieser Qualitätsstandards zu unterstützen, werden wir gemeinsam mit den Museumsämtern und -verbänden der Länder ein Argumentarium zum Weiterleiten an die zuständigen Behörden zur Verfügung stellen.
Wie die Standards für ein vorbildliches Volontariat in der Praxis umgesetzt werden können, darüber haben wir mit einigen Museumsleiter*innen gesprochen.