Politische Wirksamkeit

Der Museumssektor mit mehr als 7000 Institutionen muss in jeder kulturpolitischen Entscheidung berücksichtigt werden. Als Orte für Bildung und Austausch stärken Museen die Debattenkultur und sind für eine demokratische Gesellschaft und ihre Themen unverzichtbar. Darum brauchen sie eine starke Stimme.

Wir agieren proaktiv, um museumsbezogene Themen bei der Politik, in den führenden Medien und bei Partnerverbänden zu platzieren. Wir greifen gesellschaftspolitische Themen auf und diskutieren diese mit Bezug auf die Rolle der Museen und ihre Arbeit. Dabei beziehen wir Stellung für die Interessen der Museen und ihrer Mitarbeiter:innen, veröffentlichen zukunftsorientierte Positionen und herausfordernde Visionen, die wir breit kommunizieren. 

Kontakt

Sie haben Anregungen oder Fragen? 

Sebastian Schwarzenberger
030 - 84 10 95 17
office@museumsbund.de

Als öffentliche Institutionen und Bildungsorte arbeiten Museen im Auftrag und im Dienst einer demokratischen Gesellschaft. Doch Museen werden zunehmend als politischer Spielball instrumentalisiert, die Freiheit in der Museumsarbeit wird in Teilen eingeschränkt. Darüber hinaus sind sie in allen Bundesländern vermehrt mit demokratiefeindlichen Übergriffen konfrontiert. Mit diesen Entwicklungen müssen sich Museen auseinandersetzen, es gilt passende Maßnahmen sowie Instrumente zu entwickeln und Handlungsspielräume auszuloten. Gleichzeitig müssen Museen ihr Potenzial als demokratische Akteure stärker nutzen und mit ihren Angeboten in die Gesellschaft wirken. Mit zwei Calls for Paper laden wir zur aktiven Teilnahme ein.

Museumspraktikum für Politiker:innen

Der Deutsche Museumsbund plant ein Museumspraktikum für Politiker:innen. Damit möchten wir politischen Entscheidungsträger:innen ein besseres Verständnis für die vielfältigen und oft verborgenen Aktivitäten in einem Museum vermitteln. Neugierig? Mit dem Network of European Museum Organisations (NEMO) wurde dies bereits mehrfach erfolgreich durchgeführt. Zuletzt im Suermondt-Ludwig-Museum Aachen mit der langjährigen Vorsitzenden des Ausschusses für Kultur und Bildung im Europäischen Parlament, Sabine Verheyen. Der Tag wurde von einem Kamerateam begleitet. 

Weitere Einblicke in die bereits stattgefundenen Museumspraktika finden Sie auf der Website des Network of European Museum Organisations (NEMO).

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Stellungnahmen

Demokratie und Haltung der Museen

Die öffentlichen Museumsberatungsstellen in den Ländern haben eine Stellungnahme zu Demokratie und Haltung der Museen veröffentlicht. Angesichts der derzeitigen gesellschaftlichen Situation fordern sie die Museen auf, in einen engen Austausch mit ihren Trägern zu treten und mit diesen, auf der Basis der in unseren Standards für Museen formulierten Grundwerte, nach innen wie außen eine klare Haltung zu entwickeln und Strategien zur Umsetzung zu erarbeiten.

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Freiheit der Kunst sichern

Wir haben uns beim Deutschen Kulturrat mit dafür eingesetzt, dass es eine Stellungnahme gibt, die davon abrät, dass die grundgesetzlich verankerte Kunstfreiheit durch Förderbedingungen zusätzlich zu den bestehenden Regelungen eingeschränkt wird.

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Der Wunsch nach Klarheit ist groß

Wie weit darf Kunst gehen? Wie weit muss Kunst gehen, um aufzuwühlen, um zu hinterfragen? Die Geschäftsführerin des Deutschen Museumsbundes, Sylvia Willkomm, fasst ihre Gedanken zu dem Thema in einem Beitrag für die Zeitung des Deutschen Kulturrates „Politik & Kultur“ zusammen. 

Politische Einflussnahme

"Die Verantwortung für ein Ausstellungsprogramm liegt nicht bei der Politik, sondern bei der Direktion eines Museums." Das betonte David Vuillaume, ehemaliger Geschäftsführer des Deutschen Museumsbundes, in einem Interview mit dem Deutschlandfunk in der Reihe „Kultur und Demokratiearbeit“ im März 2024.

Museen sind wichtiger Teil der Kritischen Infrastruktur und der Resilienzstrategie
Nationale Resilienzstrategie

 

Um über das KRITIS-Dachgesetz hinaus die gesamtstaatlichen strategischen Ziele und politischen Maßnahmen zur Stärkung der Resilienz Kritischer Infrastrukturen festzulegen, wird gemäß einer EU-Richtlinie aus dem Jahr 2022 bis zum 17. Januar 2026 eine nationale Strategie zur Verbesserung der Resilienz Kritischer Infrastrukturen (Nationale KRITIS-Resilienzstrategie) verabschiedet. Sie wird die derzeit gültige KRITIS-Strategie der Bundesregierung aus dem Juni 2009 aktualisieren und erweitern. Ebenfalls im Jahr 2022 hat die Bundesregierung die „Deutsche Strategie zur Stärkung der Resilienz gegenüber Katastrophen“ verabschiedet.

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KRITIS-Dachgesetz

Am 6. November hat die Bundesregierung den Entwurf für das KRITIS-Dachgesetz beschlossen. Dieses Gesetz soll erstmals den physischen Schutz Kritischer Infrastrukturen über die IT-Sicherheit hinaus bundeseinheitlich und sektorenübergreifend regeln. Der Entwurf wird nun im Bundesrat beraten. Dabei werden erstmals einheitliche Regeln für elf Sektoren fest-gelegt: Energie, Transport und Verkehr, Finanzwesen, Gesundheitswesen, Wasser, Ernährung, Informationstechnik und Telekommunikation, Weltraum, Siedlungsabfallentsorgung, Öffentliche Verwaltung sowie Leistungen der Sozialversicherung. Die Kultur findet in der Gesetzesbe-gründung Erwähnung. Dort wird festgehalten, dass der Sektor Kultur und Medien bereits seit 2011 im Rahmen einer Bund-Länder-Verständigung als Bestandteil der Kritischen Infrastruktur anerkannt ist. Der Deutsche Museumsbund hat die Entstehung des Gesetzesentwurfs kritisch begleitet und wird sich auch weiterhin an der Ausgestaltung beteiligen.

Relevante Studien und Umfragen
Kultur- und Museumsbesuche in Deutschland

Gemeinsam mit vier Museumsberatungsstellen in den Ländern hat der Deutsche Museumsbund eine Studie zu Kultur- und Museumsbesuchen in Deutschland in Auftrag gegeben. Nicht nur aus museumspolitischer Sicht wichtige Erkenntnisse: Für 80% sind die Museen vertrauenswürdig und zuverlässig, 82% sagen, dass Museen die Hüter des Erbes unserer Zivilisation sind. 71% der Befragten finden, dass Museen dabei helfen, die Gesellschaft besser zu verstehen und 54 % der Menschen zwischen 18 und 49 Jahren möchten, dass sich Museen an Debatten beteiligen, die unsere Gesellschaft prägen. Und übrigens: Rund ein Drittel der Bevölkerung geht mindestens ein Mal im Jahr ins Museum.

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Vertrauen in Museen in Deutschland

Das Institut für Museumsforschung hat die erste bevölkerungsrepräsentative Studie zu Vertrauen in Museen in Deutschland veröffentlicht. Demnach besitzen besonders Museen das Potenzial, das gesellschaftliche Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken und Vertrauen in kulturelle Institutionen insgesamt zu befördern.

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Rückblick

Das Stimmungsbarometer im April 2024 ergab, die Museen bewerten die Bereitschaft der Politik und der Träger, Museen zu unterstützen, als rückläufig. Lediglich jede:r Fünfte geht von einer hohen Unterstützungsbereitschaft aus - im April 2023 war es noch fast jede:r Dritte. Sehen Sie hier die interessantesten Ergebnisse zusammengefasst.

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Veranstaltungsrückblick
Workshop "Führungskräfte unter Druck"

Im Rahmen der Tagung "Haltung zeigen, Demokratie verteidigen! Museen in Zeiten politischen Drucks" am 14. und 15.10.2024 im LWL-Museum Zeche Zollern in Dortmund hat der Deutsche Museumsbund mit der kultur{}botschaft Berlin einen Workshop zum Thema "Führungskräfte unter Druck – Visionen und Haltung in der Krise" angeboten. Ralf Schlüter, Co-Gründer der kultur{}botschaft und Workshopleiter, blickt zurück auf den Austausch mit 30 Führungskräften aus der Kultur.

Fachtagung "Die Zukunft des kulturellen Erbes" 

Auf Einladung von Timon Gremmels, Vorsitzender der Kulturministerkonferenz und Hessischer Staatsminister für Wissenschaft, Forschung, Kunst und Kultur, sind Ende November Kulturminister:innen sowie Vertreter:innen der obersten Bundes- und Landesbehörden, kommunaler Spitzenverbände sowie von Fachverbänden und -initiativen zusammengekommen. Der Deutsche Museumsbund ist der Einladung gerne gefolgt. Ziel der Tagung war es, auf Bundesebene einen umfassenden Austausch über eine langfristige Strategie zur Sicherung des kulturellen Erbes anzustoßen. Idealerweise soll die strategische Gesamtkonzeption zur Zukunft des kulturellen Erbes nach dem hessischen Vorsitzjahr in die regulären Beratungen der Fachministerkonferenz aufgenommen werden. Zentrale Ideen werden zeitnah veröffentlicht, ein Tagungsband folgt. 

Unser Auftrag - Unsere Werte

Politische Haltung zeigen ist heute wichtiger denn je. Denn es gilt analog zum Kommunizieren: Man kann nicht nicht politisch sein. Um den Herausforderungen, Krisen und Konflikten unserer Zeit zu begegnen und auch in schwierigen Situationen sprech- und handlungsfähig zu bleiben, haben wir Werte festgelegt, die basierend auf dem Grundgesetz die Grundlage unserer Arbeit bilden und unsere Haltung zur gesellschaftlichen Rolle der Museen beschreiben. 

zu unseren Werten
Unsere Geschichte

Seit seiner Entstehung im Jahr 1917 ist der Deutsche Museumsbund politisch aktiv. Mal lauter, mal weniger laut und meist hinter den Kulissen wurden viele Entwicklungen begleitet. Doch so präsent wie heute war das Thema Politik im Verband noch nie. Erfahren Sie hier mehr über auf die Geschichte und das Engagement des Verbands.

zur Verbandsgeschichte