Politische Wirksamkeit

Politische Wirksamkeit
Der Museumssektor mit mehr als 7000 Institutionen muss in jeder kulturpolitischen Entscheidung berücksichtigt werden. Als Orte für Bildung und Austausch stärken Museen die Debattenkultur und sind für eine demokratische Gesellschaft und ihre Themen unverzichtbar. Darum brauchen sie eine starke Stimme.
Wir agieren proaktiv, um museumsbezogene Themen bei der Politik, in den führenden Medien und bei Partnerverbänden zu platzieren. Wir greifen gesellschaftspolitische Themen auf und diskutieren diese mit Bezug auf die Rolle der Museen und ihre Arbeit. Dabei beziehen wir Stellung für die Interessen der Museen und ihrer Mitarbeiter:innen, veröffentlichen zukunftsorientierte Positionen und herausfordernde Visionen, die wir breit kommunizieren.
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Sebastian Schwarzenberger
030 – 84 10 95 17
office@museumsbund.de
10 Forderungen an die Bundesregierung

Um die Zukunftsfähigkeit der deutschen Museen zu gewährleisten, bedarf es einer verlässlichen und nachhaltigen Unterstützung durch den Bund. Als Interessenverband der Museen und ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben wir klare Bedarfe und Voraussetzungen identifiziert, die dafür unerlässlich sind. Unsere Forderungen an die kommende Bundesregierung lesen Sie hier.
EU Ai Act:
Was bedeutet das für Museen?
Am 2. Februar 2025 ist der EU AI Act in Deutschland in Kraft getreten. Es geht darum, den Umgang mit Künstlicher Intelligenz zu regeln und beispielsweise die Verbreitung von Fehlinformationen zu reduzieren. Für alle Nutzer wichtig ist die Transparenzpflicht in Bezug auf die Nutzung von KI, also eine klare Kennzeichnung und ggfs offene Kommunikation, warum KI eingesetzt wird.
NEMO-Barometer zur politischen Einflussnahme auf Museen in Europa
Das NEMO-Barometer zum politischen Einfluss auf Museen in Europa zeigt, dass die zunehmende gesellschaftliche Polarisierung Museen verstärkt unter Druck setzt. Politischer Einfluss gefährdet ihre Unabhängigkeit und ihren Ruf als vertrauenswürdige Kulturinstitutionen. Laut Barometer nehmen über 70 % der Befragten eine wachsende Polarisierung in ihren Ländern wahr. Eine wachsende Einflussnahme spüren die Museen insbesondere in den Bereichen Finanzierung und Haushaltsbeschränkungen, Programme und Ausstellungen sowie Personalentscheidungen.
Ankündigung: Vortrag bei der Tagung
„Miteinander mehr bewegen“
Die museumspolitischen Aktivitäten des Museumsbundes wurden im vergangenen Jahr bereits deutlich verstärkt. Dieses Engagement wird in diesem Jahr fortgesetzt: Ende März/Anfang April werden wir bei der Dreiländertagung 2025 „Miteinander mehr bewegen – Museen gehen in Kooperationen!“ in Mannheim disen Bereich vorstellen. Die Veranstaltung wird organisiert von den Museumsverbänden Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz sowie von der Landesstelle für Museen Baden-Württemberg und den Reiss-Engelhorn-Museen.
Museen stärken Demokratie: Jahrestagung 4. bis 7. mai in chemnitz

Die Sessions der diesjährigen Jahrestagung bieten viel Stoff für museumspolitische Diskussionen. Und es wird ganz konkret: Welche politische Einflussnahme ist akzeptabel und wo sind die Grenzen? Wie demokratisch sollte ein Museum selbst sein? Wie sind die juristischen Handlungsspielräume und welche praktischen Maßnahmen und Instrumente gibt es bei demokratiefeindlichen Übergriffen? Und welche Superkräfte haben speziell Museen als demokratische Akteure? Diskutieren Sie mit – kommen Sie nach Chemnitz. Das Programm und das Anmeldeformular sind nun online!
Politik trifft Praxis: Barbara Klepsch wird erste Museumspraktikantin
Mit unserem Museumspraktikum bieten wir politischen Entscheidungsträger:innen die Möglichkeit, einen Einblick in die vielfältigen und oft verborgenen Tätigkeiten eines Museums zu erhalten. Barbara Klepsch, Sächsische Staatsministerin für Kultur und Tourismus sowie Präsidentin der Kulturministerkonferenz der Länder, wird im Juni die erste Teilnehmerin dieses Formats sein und hinter die Kulissen des Chemnitzer Industriemuseums schauen. Wir freuen uns auf unsere erste Praktikantin (Foto Christian Hüller).

Checkliste „Zusammenarbeit mit Trägern“

Die Checkliste ergänzt den Leitfaden „Standards für Museen“ und sensibilisiert Museums-mitarbeiter:innen für eine konstruktive und nachhaltige Zusammenarbeit mit Museumsträgern und Verwaltung. Arbeiten Sie transparent, kommunizieren Sie anschlussfähig, seien Sie ein aktiver Teil der Gesellschaft. Es geht um Engagement, um Netzwerke und die Relevanz Ihres Museums für den Träger und für den Ort.
Museen sind wichtiger bestandteil der kritischen infrastruktur und der resilienzstrategie
Nationale Resilienzstrategie

Um über das KRITIS-Dachgesetz hinaus die gesamtstaatlichen strategischen Ziele und politischen Maßnahmen zur Stärkung der Resilienz Kritischer Infrastrukturen festzulegen, wird gemäß einer EU-Richtlinie aus dem Jahr 2022 bis zum 17. Januar 2026 eine nationale Strategie zur Verbesserung der Resilienz Kritischer Infrastrukturen (Nationale KRITIS-Resilienzstrategie) verabschiedet. Sie wird die derzeit gültige KRITIS-Strategie der Bundesregierung aus dem Juni 2009 aktualisieren und erweitern. Ebenfalls im Jahr 2022 hat die Bundesregierung die „Deutsche Strategie zur Stärkung der Resilienz gegenüber Katastrophen“ verabschiedet.
Kritis-Dachgesetz
Am 6. November hat die Bundesregierung den Entwurf für das KRITIS-Dachgesetz beschlossen. Dieses Gesetz soll erstmals den physischen Schutz Kritischer Infrastrukturen über die IT-Sicherheit hinaus bundeseinheitlich und sektorenübergreifend regeln. Der Entwurf wird nun im Bundesrat beraten. Dabei werden erstmals einheitliche Regeln für elf Sektoren fest-gelegt: Energie, Transport und Verkehr, Finanzwesen, Gesundheitswesen, Wasser, Ernährung, Informationstechnik und Telekommunikation, Weltraum, Siedlungsabfallentsorgung, Öffentliche Verwaltung sowie Leistungen der Sozialversicherung. Die Kultur findet in der Gesetzesbe-gründung Erwähnung. Dort wird festgehalten, dass der Sektor Kultur und Medien bereits seit 2011 im Rahmen einer Bund-Länder-Verständigung als Bestandteil der Kritischen Infrastruktur anerkannt ist. Der Deutsche Museumsbund hat die Entstehung des Gesetzesentwurfs kritisch begleitet und wird sich auch weiterhin an der Ausgestaltung beteiligen.
relevante Studien und umfragen
Kultur- und museumsbesuche in Deutschland

Gemeinsam mit vier Museumsberatungsstellen in den Ländern hat der Deutsche Museumsbund eine Studie zu Kultur- und Museumsbesuchen in Deutschland in Auftrag gegeben. Nicht nur aus museumspolitischer Sicht wichtige Erkenntnisse: Für 80% sind die Museen vertrauenswürdig und zuverlässig, 82% sagen, dass Museen die Hüter des Erbes unserer Zivilisation sind. 71% der Befragten finden, dass Museen dabei helfen, die Gesellschaft besser zu verstehen und 54 % der Menschen zwischen 18 und 49 Jahren möchten, dass sich Museen an Debatten beteiligen, die unsere Gesellschaft prägen. Und übrigens: Rund ein Drittel der Bevölkerung geht mindestens ein Mal im Jahr ins Museum.
Vertrauen in Museen in deutschland

Das Institut für Museumsforschung hat die erste bevölkerungsrepräsentative Studie zu Vertrauen in Museen in Deutschland veröffentlicht. Demnach besitzen besonders Museen das Potenzial, das gesellschaftliche Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken und Vertrauen in kulturelle Institutionen insgesamt zu befördern.
Stellungnahmen
Entwurf eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Kulturgutschutzgesetzes
Bei der Anhörung im Ausschuss für Kultur und Medien des Deutschen Bundestags 16.10.2024 wurde über den Entwurf eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Kulturgutschutzes (KGSGÄndG) beraten. Vorstandsmitglied Menekse Wenzler vertrat den Deutschen Museumsbund als Sachverständige.
Freiheit der Kunst sichern
Wir haben uns beim Deutschen Kulturrat mit dafür eingesetzt, dass es eine Stellungnahme gibt, die davon abrät, dass die grundgesetzlich verankerte Kunstfreiheit durch Förderbedingungen zusätzlich zu den bestehenden Regelungen eingeschränkt wird.
Demokratie und Haltung der Museen
Die öffentlichen Museumsberatungsstellen in den Ländern haben eine Stellungnahme zu Demokratie und Haltung der Museen veröffentlicht. Angesichts der derzeitigen gesellschaftlichen Situation fordern sie die Museen auf, in einen engen Austausch mit ihren Trägern zu treten und mit diesen, auf der Basis der in unseren Standards für Museen formulierten Grundwerte, nach innen wie außen eine klare Haltung zu entwickeln und Strategien zur Umsetzung zu erarbeiten.
Der Wunsch nach Klarheit ist groß
Wie weit darf Kunst gehen? Wie weit muss Kunst gehen, um aufzuwühlen, um zu hinterfragen? Die Geschäftsführerin des Deutschen Museumsbundes, Sylvia Willkomm, fasst ihre Gedanken zu dem Thema in einem Beitrag für die Zeitung des Deutschen Kulturrates „Politik & Kultur“ zusammen.
Politische Einflussnahme
„Die Verantwortung für ein Ausstellungsprogramm liegt nicht bei der Politik, sondern bei der Direktion eines Museums.“ Das betonte David Vuillaume, ehemaliger Geschäftsführer des Deutschen Museumsbundes, in einem Interview mit dem Deutschlandfunk in der Reihe „Kultur und Demokratiearbeit“ im März 2024.
Veranstaltungsrückblick
Workshop „Führungskräfte unter Druck
Im Rahmen der Tagung „Haltung zeigen, Demokratie verteidigen! Museen in Zeiten politischen Drucks“ am 14. und 15.10.2024 im LWL-Museum Zeche Zollern in Dortmund hat der Deutsche Museumsbund mit der kultur{}botschaft Berlin einen Workshop zum Thema „Führungskräfte unter Druck – Visionen und Haltung in der Krise“ angeboten. Ralf Schlüter, Co-Gründer der kultur{}botschaft und Workshopleiter, blickt zurück auf den Austausch mit 30 Führungskräften aus der Kultur.
Fachtagung „Die Zukunft des kulturellen Erbes“
Auf Einladung von Timon Gremmels, Vorsitzender der Kulturministerkonferenz und Hessischer Staatsminister für Wissenschaft, Forschung, Kunst und Kultur, sind Ende November Kulturminister:innen sowie Vertreter:innen der obersten Bundes- und Landesbehörden, kommunaler Spitzenverbände sowie von Fachverbänden und -initiativen zusammengekommen. Der Deutsche Museumsbund ist der Einladung gerne gefolgt. Ziel der Tagung war es, auf Bundesebene einen umfassenden Austausch über eine langfristige Strategie zur Sicherung des kulturellen Erbes anzustoßen. Idealerweise soll die strategische Gesamtkonzeption zur Zukunft des kulturellen Erbes nach dem hessischen Vorsitzjahr in die regulären Beratungen der Fachministerkonferenz aufgenommen werden. Zentrale Ideen werden zeitnah veröffentlicht, ein Tagungsband folgt.
Unser Auftrag – Unsere Werte

Politische Haltung zeigen ist heute wichtiger denn je. Denn es gilt analog zum Kommunizieren: Man kann nicht nicht politisch sein. Um den Herausforderungen, Krisen und Konflikten unserer Zeit zu begegnen und auch in schwierigen Situationen sprech- und handlungsfähig zu bleiben, haben wir Werte festgelegt, die basierend auf dem Grundgesetz die Grundlage unserer Arbeit bilden und unsere Haltung zur gesellschaftlichen Rolle der Museen beschreiben.
Unsere Geschichte

Seit seiner Entstehung im Jahr 1917 ist der Deutsche Museumsbund politisch aktiv. Mal lauter, mal weniger laut und meist hinter den Kulissen wurden viele Entwicklungen begleitet. Doch so präsent wie heute war das Thema Politik im Verband noch nie. Erfahren Sie hier mehr über auf die Geschichte und das Engagement des Verbands.