Lukas Bosch studierte Kulturwissenschaften und absolvierte ein Aufbaustudium in Design Thinking am Hasso-Plattner-Institut. Er ist als Innovationsberater für Unternehmen, Lehrbeauftragter sowie als Speaker für das Zukunftsinstitut/Future Day tätig. Sein Blick auf Digitalisierung und Digitalität ist ein pragmatisch-konstruktiver, bei dem sich die Frage nach Sinn und Zweck von Technologie und Wirtschaftlichkeit immer an einem Kriterium messen lassen muss: menschlichen Bedürfnissen und wie gut sie diese befriedigen.
Lukas Bosch ist Referent bei der Session „Digitalität als ultima Ratio in der Kultur“ am Dienstag, 4. Mai 2021, 15.15 Uhr.
Scheinbar zwingend läuft alles in Richtung einer immer weiteren Digitalisierung unserer Lebenswelt zu. Dass der sich daraus einstellende Zustand einer „Digitalität“ unseres Alltags weniger eine tatsächliche Ultima Ratio, sondern vielmehr ein fortwährender Aushandlungsprozess ist, zeigt das Pendeln zwischen Trend und Gegentrend: Social Media vs. digitale Vereinsamung, Monopolisierung durch Internetkonzerne vs. Demokratisierung durch digitale Crowds, maximale Transparenz vs. unübersehbare Datenflut.
Dass Zukunftsfragen gerne zu Glaubensfragen mutieren ist nicht neu. Umso mehr bleibt am Ende die Frage: Was jetzt? Was tun? Und wo anfangen? Hier lautet Devise: auch in Zukunft werden Museen wenn überhaupt von aber, aber wohl kaum für KIs gemacht sein. Auch in Zukunft bedarf es, ggf. mehr denn je, der identitätsstiftenden Funktion des Museums. Werden sie als Orte mit dieser Zielsetzung digitaler? Wahrscheinlich. Was genau das heißt, entscheiden aber immer noch: Menschen für Menschen.