Gemeinsam mit einer Arbeitsgruppe aus rund 70 Museumsfachleuten und Expert:innen aus der Forschung hat der Deutsche Museumsbund im Zuge des Projekts „Klimaschutz und Nachhaltigkeit im Museum“ praktische Handlungsempfehlungen und ökologische Mindeststandards für mehr Klimaschutz im Museum erarbeitet. Diese werden ab Mai 2023 auf der Website des Deutschen Museumsbundes als Leitfaden veröffentlicht. Mit den Anregungen für viele kleine und große Maßnahmen möchten wir Museen dazu ermuntern, ins Handeln zu kommen, eine Vorbildfunktion einzunehmen, neue Werte aktiv zu leben und diese in die Gesellschaft zu tragen.
Der Leitfaden bündelt wichtige Informationen und bietet handlungsorientierte Unterstützung für die Praxis. Zudem verdeutlicht er, dass Klimaschutz und Nachhaltigkeit kontinuierliches Handeln bedeutet, mit dem wir direkt beginnen können. Folgende Themen erwarten Sie:
Loslegen! Nachhaltigkeit konsequent im Museum verankern
Die Vision eines ganzheitlichen nachhaltigen Museums braucht eine umfassende und zugleich flexible Strategie, die für Museen nutzbar und stetig weiterzuentwickeln ist. Der PDCA-Kreislauf, abgekürzt für Plan – Do – Check – Act, bietet hierfür einen methodischen Ansatz, der im Leitfaden vorgestellt wird. In einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess werden Ziele formuliert, immer wieder hinterfragt und angepasst, um auf diese Weise Schritt für Schritt zu mehr Nachhaltigkeit zu kommen.
Organisieren! Neue Prozesse einführen
Dieses Kapitel zeigt verschiedene betriebliche Prozesse und Instrumente auf, durch die Klimaschutz und Nachhaltigkeit im Museum implementiert werden können, wie Umweltmanagementsysteme, Klimabilanzierung oder Personalplanung. Durch die Umsetzung der Empfehlungen können Sie an wesentlichen organisatorischen Stellschrauben drehen, um die Einführung von Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsmaßnahmen zu unterstützen.
Als Vorbild agieren! Ökologisches Handeln im Museumsbetrieb
Museen sind wesentliche CO2-Produzenten. Klimatisierung, Transporte, Beleuchtung etc. gehören dabei zu den größten Faktoren. Durch ökologisches Handeln in den einzelnen Handlungsfeldern können Museen ihren ökologischen Fußabdruck verringern und somit ein positives Vorbild für die Gesellschaft sein. Hierbei geht es unter anderem um Themen wie energieeffizientes Arbeiten, nachhaltige Beschaffung, CO2-sparende Mobilität, nachhaltiges Bauen und Sanieren, Klimafolgenanpassung, Risikomanagement u.v.m.
Mobilisieren! Außenwirkung nutzen und Gesellschaft gestalten
Durch ihre Ausstellungen und Erfahrungsräume können Museen Visionen einer besseren Zukunft und neue Wertevorstellungen in die Breite tragen und als Multiplikatoren einen wesentlichen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung der Gesellschaft leisten. Dabei spielen eine transparente Kommunikation sowie Bildung und Vermittlung zentrale Schlüsselrollen. Der Leitfaden bietet Ihnen Tipps für eine nachhaltige Bildungs- und Vermittlungsarbeit.
Ökologische Mindeststandards für Museen
Abgeleitet aus den praktischen Handlungsempfehlungen, die Museen im Bereich Klimaschutz und Nachhaltigkeit umsetzen können, finden Sie in dem Leitfaden auch ökologische Mindeststandards, die von allen Museen umgesetzt werden können und sollten. Dabei ist ein wesentliches Ziel, die Aufgaben der Museen in höchster Qualität weiterführen zu können und trotzdem klimafit zu werden. Eine gute Abstimmung, Evaluierung und Begleitung durch Fachexpert:innen sind dafür zwingend notwendig.