Als positive Zielvereinbarung zur Bewältigung globaler Krisen und gesellschaftlicher Mammutaufgaben wurden die 17 Nachhaltigkeitsziele (SDGs) der Vereinten Nationen formuliert. Hochwertige Bildung ist dabei nicht nur ein eigenständiges Ziel, sondern auch Voraussetzung zur gelingenden Umsetzung aller anderen SDGs.
Entscheidend wird deshalb sein, unsere Gesellschaft ökologisch und sozial zukunftsfähig zu entwickeln und für die Mitarbeit daran eine kritische Masse zu gewinnen. Dafür braucht es ein entsprechendes kulturelles Fundament und Bildungsarbeit. Leave no one behind.
Hierfür sehen wir auch Museen in der Verantwortung: Sie gestalten den notwendigen Transformationsprozess der Gesellschaft zu mehr Nachhaltigkeit mit und beschreiten diesen Weg auch selbst vorbildhaft. Als Orte der Wissenschaft, Bildung, Kommunikation und Kultur bieten sie das ideale Setting, dies unter dem Leitbild einer ganzheitlichen „Bildung für nachhaltigen Entwicklung“ (BnE) zu leisten. Museen liefern glaubwürdige Deutungs- und Denkanstöße und machen komplexe Themen und Prozesse verständlich. Sie erschließen diese multiperspektivisch, multisensorisch und handlungsorientiert. Sie sind Begegnungs- und Kommunikationsräume, in denen Besucher:innen den gesellschaftlichen, ökologischen und ökonomischen Entwicklungen nachspüren können. Insbesondere können Museen Lösungsansätze, Aushandlungsprozesse und Visionen vorleben und diskutieren, um die Besucher:innen zu ermutigen, selbst eine nachhaltige, zukunftsfähige Gesellschaft aktiv mit zu gestalten. Es ist naheliegend, auch hierbei die ökologische „Kosten/Nutzen“-Rechnung aufzumachen, also zu klären, wie hoch bspw. der Ressourcen-Einsatz für museale Tätigkeiten sein darf. Aber die Diskussion über den „Footprint“ sollte nicht die Bedeutung des „Handprints“ verdecken: Nur durch ganzheitliche Bildung für nachhaltige Entwicklung (BnE) und die Mitnahme Aller können die Nachhaltigkeitsziele auch in Sachen Umwelt- und Klimaschutz erreicht werden.
Unabdingbar für die Glaubwürdigkeit einer BnE ist, dass sich das ganze Museum als Institution stetig nachhaltig weiterentwickelt. Nachhaltigkeit und Gemeinwohlorientierung müssen Kern des Leitbilds und Grundlage jeder Handlung im Museum werden. Dies ist – ebenso wie Bildung – eine Querschnittsaufgabe und kann nur gemeinsam und mit breiter Partizipation intern und extern gelingen.
Sprecher:innen: Jakob Ackermann und Janna Gerkens
Redaktionelle Unterstützung: Carola Rupprecht und Anja Hoffmann