An welche Zertifizierung ist die vom Museumsbund geplante Zertifizierung angelehnt?
Ist es vom Umfang vergleichbar mit bestehenden Zertifizierungen, wie beispielsweise ISO 14068 (Klimaneutralität), ISO 1401 (Nachhaltigkeitsmanagement) oder DNK?
Da wir uns am Österreichischen Umweltzeichen (UZÖ) orientieren, können wir hier schon auf Erfahrungen zurückgreifen. Ein Zertifizierungsprozess nach dem UZÖ dauert erfahrungsgemäß 12-18 Monate. Bei Museen, die bereits einen Nachhaltigkeitsprozess gestartet haben, kann der Prozess auch kürzer dauern, da schon sehr viel vorbereitet wurde. Was wir anstoßen möchten, sind vor allem strategische Stellschrauben, wie die Entwicklung eines Aktionsplans und eines Leitbildes sowie die Datenerhebung als Vorbereitung einer CO2-Bilanz oder auch auf ein umfangreicheres Umweltmanagementsystem wie EMAS oder ISO. Im Gegensatz zu ISO oder EMAS soll die Zertifizierung zudem auf die Besonderheiten einer diversen Museumslandschaft eingehen. Daher achten wir bei der Bearbeitung darauf, diese so gut und effektiv wie möglich für die Museen zu gestalten.
Wird die Zertifizierung in der Praxis getestet?
Derzeit befinden wir uns in einer Pilotphase, in der die bisher erarbeiteten Kriterien von sechs Museen in der Praxis ausgetestet werden.
Ist eine CO2-Bilanz verpflichtend?
Bisher werten wir die CO2-Bilanz nicht als MUSS-Kriterium, da diese gerade für kleine Museen teilweise nicht tragbar wäre. Sie wird aber als SOLL-Kriterium Vorteile bei der Bewertung geben.
Mit welchem Personen- und Finanzaufwand müssen wir rechnen?
Es sollte mindestens eine Person aus dem Team für die Umsetzung der Zertifizierung zuständig sein. Ein Zertifizierungsprozess erfordert allerdings die Mitarbeit des gesamten Teams. Daher sollten regelmäßige interne Treffen und die punktuelle aktive Einbindung der gesamten Belegschaft bei der Personalplanung mitberücksichtigt werden.
Der Zeitaufwand hängt von dem Erfahrungsstand, den internen Prozessen und der Größe und Struktur des Museums ab. Generell kann mit einem Stundenaufwand von durchschnittlich 5 Stunden pro Woche gerechnet werden. Darunter fallen die Entwicklung eines Nachhaltigkeits-, Abfallwirtschafts- und Energiekonzepts sowie die Entwicklung eines Aktionsplans. Falls zudem noch ein Leitbild-Prozess angegangen werden muss, sollte dieser ebenfalls bei den benötigten Stunden mitberücksichtigt werden.
Was passiert, wenn ich die Kriterien nicht direkt erfüllen kann?
Die Zertifizierung ist prozesshaft aufgebaut. Am Anfang geht es darum einen Aktionsplan aufzustellen, der immer wieder überarbeitet werden kann. Prinzipiell geht es nicht darum, alle Kriterien direkt erfüllen zu müssen, um die Zertifizierung zu erhalten. Wichtig ist, dass Sie sich damit auseinandersetzen und ggf. in den Austausch mit Ihrem Träger etc. gehen, um bestimmte Kriterien umsetzen zu können.
Gibt es bereits eine Zertifizierungsstelle?
Wir sind noch im Austausch mit einigen Zertifizierungsstellen.