Wie gelingt´s? Gute Kommunikation zwischen Schule und Museum

13.10.2024, München, Archäologische Staatsammlung

Bericht von Mireya Salinas

Während tausende von Marathonläufer*innen bei nasskaltem Wetter durch die Münchner Innenstadt strömen, widmet sich das Herbsttreffen des Arbeitskreises Bildung & Vermittlung am 13. Oktober, diesmal in Kooperation mit dem Arbeitskreis Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, einem zentralen Thema: Wie bringen wir die so unterschiedlichen und doch verwandten Welten von Schule und Museum in idealer Weise zusammen? Welche Tools, Erfahrungen, Möglichkeiten und Problemfelder gibt es und welche Trends der Zukunft zeichnen sich ab?

Rund 60 Teilnehmende finden den Weg in die gastgebende Archäologische Staatssammlung. Dann begrüßt Dr. Brigitte Haas-Gebhard stellvertretend für die kürzlich generalsanierte Archäologische Staatssammlung die Anwesenden. Anja Hofmann als Sprecherin des Arbeitskreises Bildung & Vermittlung übernimmt und eröffnet das Thema des Tages: Schulen sind eine ungeheuer wichtige Zielgruppe für Museen, fast alle Häuser richten sich inhaltlich entsprechend aus und erarbeiten passende Angebote. Dabei stehen die Museen oft im Wettbewerb mit anderen Akteur*innen um die Aufmerksamkeit der Schulen. Gibt es noch Luft nach oben und wie könnte eine ideale Kommunikation aussehen?

Wie und wann spreche ich Schulen an?

Anette Plümpe zeigt in ihrem Vortrag schulische Mechanismen auf, die für eine erfolgreiche Kontaktaufnahme zwischen Schule und Museum entscheidend sind. Museen haben laut der Schulexpertin und Museumspädagogin viel zu bieten, doch Schulen haben wenig Zeit. Die schulinternen Abläufe und Strukturen unterscheiden sich deutlich von den Gegebenheiten der Museen. Wer weiß, wie Schulen funktionieren und seine Angebote entsprechend kommuniziert, hat die Nase vorne im Wettbewerb um die Aufmerksamkeit. Die musealen Angebote sollten beispielweise ihren jeweiligen Bezug zu den Lehrplänen deutlich benennen und einfach auf der Museumshomepage zu finden sein. Idealerweise gibt es Material zur Vor- und Nachbereitung direkt zum Herunterladen für die Lehrkräfte. Ebenso wichtig ist es, den idealen Zeitpunkt der Ansprache auf die weniger hektischen Zeiten im Schuljahr auszurichten.

Weitere Tipps: Leitfaden zur Kommunikation zwischen Schule und Museum

Sympathieträger und die Macht der Bilder

Anschließend ging es um die Perspektive der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Sonja Mißfeldt (Germanisches Nationalmuseum Nürnberg) und Thomas Ruppenstein (KPZ Nürnberg) sprachen über Tools und Instrumente für die Kommunikation mit Schulen. Positiv seien das sympathische Image und der oft hohe Anteil der Schulklassen an den Besuchszahlen, beides könne stärker nach außen benannt werden, so Sonja Mißfeldt. Aus finanzieller Sich sei die Arbeit mit Schulklassen nicht besonders attraktiv, die Einladung von einzelnen Journalisten zu Führungen oder Workshops bringe aber eine große Öffentlichkeit. Das KPZ Nürnberg spricht Schulen mit einem Kommunikationsmix aus Printmedien, Website und Newsletter an. Thomas Ruppenstein betont die Bedeutung des persönlichen Kontakts: Mit maximal zwei Klicks auf der Homepage des KPZ finden Lehrkräfte Informationen zu den einzelnen Bildungsangeboten und haben den Kontakt für inhaltliche Nachfragen vor Augen. Die Bewerbung über Social Media wird in der Diskussion als wichtige Unterstützung angesehen. Gute Bilder haben oft einen entscheidenden Anteil am Erfolg, wobei hier immer auf die Einhaltung der Persönlichkeitsrechte geachtet werden muss.

Spielende Schlangen

Beim Spotlight vor Ort spricht Susanne Bischler, die stellvertretende Leiterin des Museumspädagogischen Zentrums München, zur Bildung und Vermittlung in der Archäologischen Staatssammlung. Seit der Wiedereröffnung im Mai 2024 haben bereits gut 2.000 Schüler und Schülerinnen das Haus besucht. Die Teilnehmenden des Herbsttreffens erkunden in drei Gruppen das neue Ausstellungskonzept der Staatssammlung, das nun themenorientiert angelegt ist. Verschiedenen Ebenen des Wissenstransfers bieten Einblicke in die Welt der Archäologie, von durch QR-Codes abrufbaren Informationen über „Hands-on“—Stationen bis hin zum AR-Game „Spiel der Schlange“.