Energie

  • Sensibilisieren Sie Ihre Mitarbeiter:innen und Besucher:innen für die Notwendigkeit zur Energieeinsparung.
  • Senken Sie, wo möglich, die Temperatur ab. Pro 1 Grad Temperaturabsenkung sind bis zu 6 Prozent Energieeinsparung möglich!
  • Nutzen Sie digitale Infrastruktur sinnvoll und ressourcenschonend, unter anderem im Hinblick auf Speicherkapazität, Lebenszyklus, Nutzungsdauer, Cloud-Computing und IT-Sicherheit.
  • Achten Sie auf einen geringen Verlust von Kältemitteln und verwenden Sie Kältemittel mit möglichst kleinem Treibhauseffekt.
  • Beziehen Sie Öko-Strom und Energie aus regenerativen, gebäudenahen Quellen.
  • Führen sie ein konsequentes Monitoring Ihres Energieverbrauchs ein. Informieren Sie sich dafür über den Einbau von Messeinrichtungen zur Überwachung des Energieverbrauchs.
  • Führen Sie regelmäßige Kontrollen der Geräteeinstellungen und Wartungen der Geräte durch.

Brauchen Sie Vernetzung oder Beratung? Wenden Sie sich hierzu an die Expert:innen der Arbeitskreise Gebäudemanagement und Sicherheit und Konservierung/Restaurierung

Illustration set of environmentally icons Grüne energie Vektor erstellt von rawpixel.com – de.freepik.com

In Anbetracht der Energieknappheit sind die Museen aufgefordert, ihren Energieverbrauch zu reduzieren. Um die Museen dabei zu unterstützen, haben wir eine Liste mit Handlungsempfehlungen und Energiespartipps zusammengestellt.

Der Förderwegweiser Energieeffizienz des BMWK bietet eine Übersicht über allgemeine Förderangebote der Bundesregierung.  

Um Kultureinrichtungen bei der Energieeinsparung und der Erstellung einer Notfallplanung im Rahmen der Energiekrise zu unterstützen, hat das Expertinnenteam von SiLK eine Handreichung erarbeitet.

Die „Sprint20 Checkliste: Energieeffizienz für die Kulturbranche“ bietet eine praktische Anleitung, wie Kultureinrichtungen ihre Energieverbräuche effizienter gestalten können.

Heizungs-, Kühlungs- und Lüftungssysteme spielen für die Gewährleistung optimaler Bedingungen für Objekte in Museen eine große Rolle und dienen dem Wohlbefinden der Besucher:innen und Mitarbeiter:innen des Museums. Um den langfristigen Erhalt von Sammlungsgut zu sichern, muss auf materialspezifisch orientierte, stabile Klimabedingungen geachtet werden, denn je geringer die Schwankung, desto langsamer altern die Objekte. Etwaige Schwankungen sollten auch nicht abrupt eintreten, sondern langsam ablaufen. Dies wird durch die Vorgabe möglichst flacher Gradienten (Schwankungen/Zeiteinheit) beschrieben. Dabei kann das Raumklima den Jahreszeiten angepassten langsamen Schwankungen unterliegen.

Vor allem sehr empfindliche Objekte und Materialien, insbesondere Objekte aus gealterten Materialkombinationen, benötigen spezifische Temperatur- und Luftfeuchtewerte (Sollwerte), weniger empfindliche Objekte kommen mit einem Klimakorridor (Grenzwerte) aus.

Häufig richten sich die geforderten Werte im ganzen Gebäude nach den empfindlichsten Objekten. Im Falle einer Klimatisierung durch Voll- und Teilklimaanlagen kann hierdurch ein hoher Energieverbrauch entstehen. In diesem Fall sollten Sie ihre Sammlungsbestände dahingehend überprüfen, ob die bislang geltenden Klimabedingungen (Sollwerte) zu einem Korridor (Grenzwerte) erweitert werden können. Da dies in den unterschiedlichen Museen hoch divergent ist, können die konservatorischen Anforderungen für die Umgebungsbedingungen sehr unterschiedlich sein. Für einzelne Sammlungsbestände oder gar ganze Konvolute können speziell angepasste klimatische Rahmenbedingungen erforderlich sein. Die Bewertung muss von Fachleuten wie Restaurator:innen vorgenommen werden, bei Bedarf unter Hinzuziehung von Naturwissenschaftler:innen und Materialexpert:innen.

Folgende Handlungsempfehlungen können Ihnen helfen, sich mit der Energiebilanz Ihrer Museumsklimatisierung auseinanderzusetzen und gleichzeitig der Kernaufgabe des Museums, dem Bewahren, nachzukommen.

Tipps für die Museumsklimatisierung:

  • Prüfen Sie gemeinsam mit Ihrem Technikteam, ob Änderungen innerhalb der Anlagentechnik unter Beibehaltung bestehender Soll- bzw. Grenzwertvorgaben zu Energieeinsparungen führen können. Berücksichtigen Sie dabei unter anderem die Lage der Ausstellungsbereiche im Gebäude und das lokale Klima.
  • Prüfen Sie bei hohen Außentemperaturen ggf. ergänzende organisatorische Maßnahmen zur Reduzierung des Wärmeeintrags, z. B. Beschattung oder Anpassung der Öffnungszeiten.
  • Prüfen Sie, ob für einzelne sensible Objekte Mikroklimata eingeführt werden können.
  • Prüfen Sie, ob Sie Sammlungsobjekte mit denselben klimatischen Anforderungen zusammen präsentieren oder lagern können. Tauschen Sie sich ggf. mit anderen Museen aus, um gemeinsame Lösungen zu finden, z. B. bei der Lagerung oder für Beratung etc.
  • Prüfen Sie gemeinsam mit Ihrem Konservierungs- und Restaurierungsteam, ob für Ihre Sammlungsbestände ein erweiterter Klimakorridor angewandt werden kann.
  • Um bewerten zu können, wie hoch die Energieeinsparungen durch die Einführung eines erweiterten Klimakorridors ausfallen, ist eine Evaluierung des Energieverbrauchs unerlässlich.
  • Gewährleisten Sie, dass alle Änderungen an bisher bestehenden Klimaparametern im Umfeld von Sammlungsgut mit einem hinreichenden Monitoring begleitet und ausgewertet werden.
  • Stellen Sie sicher, dass für die Evaluierung und Bewertung Ihrer Klimawerte die erforderlichen fachlichen, zeitlichen, personellen und finanziellen Ressourcen bereitgestellt werden.
  • Unterstützen Sie Grundlagenforschung zur Materialalterung, die unerlässlich ist für eine differenzierte Ermittlung von kritischen und unkritischen Parametern des Umgebungsklimas von Sammlungsgut.
  • Gehen Sie vor der Anpassung der Klimawerte in den Austausch mit Leihgeber:innen, Leihnehmer:innen und Versicherungen, um entsprechende Anpassungen in den Verträgen abzustimmen.

Langfristig müssen die Themen Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung und Langlebigkeit weitestgehend mit passiven Mitteln und unter Ausnutzung natürlicher Prozesse erreicht werden. Speichervermögen von Baustoffen, geeignete Verschattungssysteme, ökologische Energieversorgungen und ein nachhaltiger Gebäudebetrieb sind unabdingbar. Bei Neubauten und Sanierungen ist verstärkt darauf zu achten, die Klimatisierung von Sammlungen mit passiven Mitteln und unter Ausnutzung natürlicher Prozesse zu erreichen. Zudem sollte ein holistisches Risikomanagement in die Prozesse des Museumsmanagements eingebettet werden.

Gegebenenfalls sind aufwändige energetische Sanierungen und die Anschaffung technischer, energieeffizienter Gebäudeausrüstungen notwendig. Diese sind in den meisten Fällen nur durch die Gebäudeeigentümer bzw. den Träger zu realisieren. Eine Status-quo- und Bedarfsanalyse, bspw. in Form einer Klimabilanzierung, kann eine gute Argumentationshilfe sein, um Maßnahmen zur Energieeffizienz bei Ihrem Träger durchzusetzen. Verdeutlichen Sie hier auch immer die Dringlichkeit der Maßnahme, beispielsweise im Hinblick auf die Klimaziele der Kommunal- oder Landesverwaltung bzw. die des Bundes.

Angesichts der Klimakrise müssen sich Museen mit neuen Werten für die Klimatisierung auseinandersetzen. Viele Standards für die Museumsklimatisierung beschäftigen sich bereits seit einiger Zeit mit einem breiter gefassten Klimakorridor (definierte Schwankungen innerhalb maximaler Grenzwerte). Hier finden Sie eine Übersicht über aktuelle Standards.

Die größten Faktoren beim Energieverbrauch in Museen liegen in der Klimatisierung der Innenräume, um die Kulturgüter bestmöglich zu bewahren. Durch eine gezielte Planung, die sich an klimatischen Veränderungen orientiert, kann Energie eingespart werden. 

Auf der Website des Kunstforums Ostdeutsche Galerie Regensburg finden sich weiterführende Informationen zur Temperierung und Klimatisierung von Museen und historischen Gebäuden.

Tight climate controls have become the norm to protect artworks and artifacts. But as heating and electricity prices soar, Europe’s museums administrators are wondering whether the rules need to be so strict. 

#1 Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen K20 Foto: Sebastian Drüen © Kunstsammlung NRW

Im Horizont der sich zuspitzenden Klima- und Energiekrise überarbeitet die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen die Klima-Standards für ihre eigene Sammlung.

Blick in die doppelgeschossige elektrische sogenannte Twin-Space-Anlage im Zentraldepot des Braunschweigischen Landesmuseums; Copyright: Braunschweigisches Landesmuseum, Foto: Anja Pröhle
Blick in die doppelgeschossige elektrische sogenannte Twin-Space-Anlage im Zentraldepot des Braunschweigischen Landesmuseums; Copyright: Braunschweigisches Landesmuseum, Foto: Anja Pröhle

Es ist eine komplexe Aufgabe für Museen, gleichzeitig den gesellschaftlich erforderlichen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz zu leisten und dabei einer ihrer Kernaufgabe, dem Bewahren nachzukommen. Fokusbeitrag des Arbeitskreises Restaurierung und Konservierung

Was können Museen tun, um digitale Angebote sinnvoll zu nutzen? Welche Risiken und Chancen liegen in der Digitalisierung? Und welche konkreten Empfehlungen gibt es? 

Der Digital Cleanup Day soll das Bewusstsein für die digitale Verschmutzung schärfen und Einzelpersonen und Unternehmen dazu ermutigen, ihre Online-Präsenz zu entrümpeln und umzustrukturieren.