Wie bringe ich Objekte zum Sprechen? Wie gelingt digitale Partizipation? Wie schaffe ich es meine verschiedenen digitalen Angebote in einer Strategie zu bündeln? Diese und viele weitere Fragen brachten die 15 Teilnehmer:innen zum Workshop „Digitalisierung im Museum: Was, wann, warum und für wen?“ mit. Der Workshop dauerte 1,5 Tage und richtete sich an Einsteiger:innen, die eine digitale Strategie für Ihr Haus entwickeln möchten und Orientierungen dafür im digitalen Dschungel suchen. Gemeinsam mit den Dozentinnen Anke von Heyl und Dr. Chantal Eschenfelder entwickelten die Teilnehmer:innen Antworten, neue Fragen und erste Ideen für konkrete strategische Ansätze.
Zu Beginn erhielten die Teilnehmer:innen Input zu den grundlegenden Überlegungen digitaler Strategieentwicklung: In welchem Umfeld bewegen wir uns? Welche Ziele haben Museen? Welche Ressourcen stehen zur Verfügung? Welchen Mehrwert biete das Digitale? Ausgewählte Beispiele verdeutlichten, wie diese Überlegungen z.B. mit einem pädagogischen Konzept, verschiedenen Medien und Gestaltung verknüpft werden können. Mit der Wollen-Sollen-Könne-Methode konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erste Ideen zur Strategieentwicklung für ihre mitgebrachten Fallbeispiele sammeln. Sie erkundeten das kleine Einmaleins des Projektmanagements und erarbeiteten in Gruppen Modelle und Prototypen für digitale Strategien. Eine Übung zur Userjourney gab Einblicke in die Berührungspunkte von Besucher:innen im Digitalen. Beim abendlichen Wein und Austausch wurde deutlich, dass vor allem die wenig agilen Strukturen von Museen oftmals große Hürden für eine digitale Strategieentwicklung darstellen.
Agiles und vernetztes Arbeiten ist kein Allheilmittel, aber es ist eine der wichtigsten Grundlagen für die digitale Entwicklung in den Museen. Um agiler zu werden, brauchen Museumsmacher:innen, insbesondere Führungskräfte, zunächst eine entsprechende Haltung, die den Mehrwert von neuen Führungsansätzen oder der Flexibilisierung von Prozessen erkennt. Nur so können in der Folge entsprechende Transformationsprozesse angestoßen werden. Flexible Arbeitsprozesse werden z.B. durch Strukturen ermöglicht, in denen Mitarbeiter:innen eigenständig entscheiden und abteilungsübergreifend arbeiten können. Die Führungskräfte unterstützen sie dabei als Coach bzw. Mentor:in. Weitere wichtige Bausteine auf dem Weg zum agileren Arbeiten sind der konsequente Austausch mit den Stakeholdern und eine gesunde Fehlerkultur. Damit der Transformationsprozess dauerhaft gelingt, muss er von allen Mitarbeitenden mitgetragen werden. Dabei ist eine passende interne Kommunikation der Schlüssel.
Der Deutsche Museumsbund unterstützt effektive Arbeitsprozesse, vernetztes Arbeiten, Innovation und Flexibilität in Museen mit dem Agendaschwerpunkt „Zukunftsfähiges Museumsmanagement“. Als Teil dieses Schwerpunktes bieten er in Kooperation mit der Bundesakademie Wolfenbüttel erstmals einen Workshop zum Thema „Interne Kommunikation als Schlüssel zur Transformation von Organisationen“ an. Der Workshop findet am 25. und 26. September 2023 statt und richtet sich an Nachwuchskräfte, die Museumsarbeit als Veränderungsarbeit begreifen und Gestaltungsmöglichkeiten für die Zusammenarbeit kennenlernen möchten.