In den letzten Jahren hat Besucher- und Publikumsforschung an den Museen in Deutschland an Verbreitung und wissenschaftlichem Niveau gewonnen. Die Bandbreite ist dabei nach wie vor groß: Während sie in einigen Häusern bereits ein selbstverständlicher Teil der täglichen Prozesse ist und zur Reflektion sowie Optimierung der eigenen Arbeit und der Entwicklung übergreifender Standards dient, konnten sich andere Museen noch nicht intensiv mit der Frage nach ihren Nutzer*innen und Publika auseinandersetzen. Doch das Interesse am Austausch und an Professionalisierung sowie Vernetzung der Museen untereinander ist groß. Das zeigen zahlreiche Tagungen und Treffen ebenso wie unser 2018 erschienener Leitfaden „Hauptsache Publikum. Besucherforschung für die Museumspraxis“, von dem bereits über 7.500 gedruckte Exemplare bestellt wurden.
Hier setzt die Gründungsinitiative an. Sie strebt ein bundesweites Netzwerk Besucherforschung an, das Museen stark für die Zukunft macht, indem es die dynamische Weiterentwicklung der Besucher- und Publikumsforschung an den Museen unterstützt und begleitet. Das Netzwerk richtet sich an Museen, die bereits aktiv empirische Forschung betreiben oder gerne da- mit anfangen würden, an Forschende an Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen, die sich mit empirischer Forschung an Museen beschäftigen sowie Mitarbeiter*innen (auch Freie) an Museen, die sich mit empirischer Forschung bereits aktiv auseinandersetzen oder damit beginnen möchten.
Partner der Gründungsinitiative sind neben dem Deutschen Museumsbund das Institut für Museumsforschung der Staatlichen Museen zu Berlin, die DASA Dortmund, die Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, das Jüdische Museum Berlin sowie das Museum für Naturkunde Berlin.
Im Rahmen einer Tagung soll das Netzwerk Besucherforschung am 23. und 24. November 2021 in der DASA Arbeitswelt Ausstellung in Dortmund aus der Taufe gehoben werden.