Der Leitfaden „Standards für Museen“ beschreibt nicht nur die zentralen Handlungsfelder im Museum: Managen, Forschen, Sammeln, Dokumentieren, Bewahren, Bilden und Vermitteln, Ausstellen sowie Kommunizieren. Er liefert zudem Standardkriterien anhand derer Museen individuelle Ziele und Maßnahmen entwickeln können. Zusätzlich formuliert er Grundwerte für die Arbeitsweise der Museen. Hinzu kommen politische Forderungen.
Die „Standards für Museen“ sind ein Instrument zur Qualitätsentwicklung der Museen. Die Publikation zeigt auf, welche Aufgaben Museen zu erfüllen haben, welche besonderen Leistungen Museen erbringen und in welchen Bereichen sie besondere Unterstützung benötigen. Der Leitfaden richtet sich an Entscheider:innen in den Museen, Museumsträger sowie Vertreter:innen der Kulturpolitik. Er soll Museen und Trägerschaften dazu anregen, verstärkt in den Austausch zu gehen und gemeinsam zeitgemäße und hochwertige Museumsarbeit zu ermöglichen und zu gestalten. Dafür formuliert die Publikation Forderungen an die Kulturpolitik, darunter angemessene Rahmenbedingungen, die es den Museen ermöglichen, ihrem gesellschaftlichen Auftrag gerecht zu werden und eine zukunftsfähige und fachlich fundierte Museumsarbeit umzusetzen.
Die Publikation versteht Museen als Archive der Dinge und als Foren gesellschaftlicher Diskurse. Die Basis und das Alleinstellungsmerkmal der Museen ist die Sammlung. Als dauerhafte Einrichtungen erforschen, sammeln, interpretieren und vermitteln Museen das materielle und immaterielle Kultur- und Naturerbe der Menschheit und bewahren es für zukünftige Generationen. Doch die Motivation allen musealen Handelns liegt nicht im Selbstzweck der einzelnen Handlungsfelder, vielmehr stellen sich Museen aktiv in den Dienst der Gesellschaft und deren Entwicklung. Museen schaffen mit ihrer Arbeit eine verlässliche Grundlage für die Auseinandersetzung mit gesellschaftlich relevanten Fragen. Megatrends wie Globalisierung, Mobilität, Digitalisierung und Nachhaltigkeit werden von Museen thematisiert und gleichzeitig im gesamten Spektrum der Museumsarbeit umgesetzt. Mit Bildungs- und Freizeitangeboten leisten Museen einen maßgeblichen Beitrag zum gesellschaftlichen Miteinander. Im städtischen und ländlichen Raum dienen Museen als soziale Treffpunkte, die ihre Umgebung und Nachbarschaft aktiv in die eigene Arbeit mit einbeziehen. Sie sind kompetente Ansprechpartner für Fragen in ihren jeweiligen Fachgebieten. Nicht zuletzt sind Museen attraktive touristische Destinationen und wichtige Standortfaktoren.
Die „Standards für Museen“ sind ein Gemeinschaftswerk vom Deutschen Nationalkomitee des Internationalen Museumsrates (ICOM Deutschland), der Konferenz der Museumsberatungsstellen in den Ländern und dem Deutschen Museumsbund. Dieser Zusammenschluss von Fachakteuren aus den Bundesländern sowie von national und international agierenden Museumsorganisationen ist einmalig im Kulturbereich. Der Leitfaden wurde in einem mehrstufigen partizipativen Prozess erarbeitet und bündelt auf diese Weise umfassendes Fachwissen zahlreicher Museumsexpert:innen.