Im November haben die Kulturminister den Auftrag erhalten, eine Strategie zur Wiedereröffnung der Kultureinrichtungen zu erarbeiten und den Institutionen damit einen notwendigen Vorlauf und hinreichende Planungssicherheit bieten zu können. Doch eine Perspektive oder eine Strategie, wie eine schrittweise Öffnung ab einem bestimmten Inzidenzwert aussehen und wie epidemiologische Daten auf regionaler Ebene als Grundlage für differenzierte Entscheidungen in den jeweiligen Ländern genutzt werden können, liegt noch nicht vor. Die Museen befinden sich weiterhin und mittlerweile seit Monaten in einer extrem angespannten Situation. Viele Häuser sind wegen erheblicher Einschränkungen und ausbleibender Einnahmen in ihrer Existenz bedroht. Der Deutsche Museumsbund betrachtet mit Sorge, dass in dieser prekären Situation bereits Spardebatten und mancherorts sogar Kürzungen des Kulturetats begonnen haben und appelliert an die Entscheidungsträger, die Museen in dieser schwierigen Zeit zu unterstützen und nicht zusätzlich zu gefährden. Bestehende Hilfen für die Kulturwirtschaft müssen dringend weitergeführt und sogar erweitert werden. Der Museumsbund fordert, für das überzeichnete Bundesprogramm NEUSTART KULTUR weitere Mittel zur Verfügung zu stellen und die November- und Dezemberhilfen zeitnah auf den Januar auszudehnen.
„Die Museen tragen seit Monaten die notwendigen Entscheidungen zum Schutz vor dem CoronaVirus mit und haben alle Maßnahmen entsprechend umgesetzt. Doch die Not wird immer größer, viele der Häuser haben nach monatelangen Schließungen keinerlei finanzielle Polster. Und wenn kommunale Träger bereits jetzt Spardebatten führen und schon jetzt erste Kulturetats gekürzt werden, dann ist das Sparen am falschen Ende! Denn nach der Krise wird es eine Diskussion geben, wie wir wieder Leben in die Städte und Gemeinden, in den öffentlichen Raum bringen. Und ein Schlüssel dafür heißt: Kultur!“ betont der Präsident des Deutschen Museumsbundes, Prof. Dr. Eckart Köhne.