Claus Werner arbeitet als Datenmanager am Haus der Geschichte Baden-Württemberg. Momentane Arbeitsschwerpunkte sind die Umstellung der Sammlungsdatenbank und die Fortführung des Informationssicherheitskonzeptes. Zu seinen Interessengebieten gehören die Möglichkeiten der Datenanalyse für Museumssammlungen.
Claus Werner ist Referent bei der Session: „Born digital objects sammeln“ am Montag, 3. Mai 2021, 11.45 Uhr.
Born Digital Objekt: Der Virtuelle Parteitag der GRÜNEN Baden-Württemberg 2000
Virtuelle Parteitage sind gerade top aktuell. Dabei fand der erste in Deutschland bereits vor 20 Jahren im November 2000 statt. Es waren DIE GRÜNEN in Baden-Württemberg, die über eine Website organisiert es den Delegierten ermöglichten, „Rede“-Beiträge zu verfassen, Anträge einzubringen und an drei Abstimmungsrunden teilzunehmen.
2001 erhielt das Haus der Geschichte Baden-Württemberg von den GRÜNEN die Website auf CD gespeichert. Dabei handelt es sich um etwa 1000 Dateien, überwiegend in html. Anhand der Dateiinhalte ließen sich nicht nur die inhaltlichen Auseinandersetzungen auf dem Parteitag nachvollziehen, sie können auch einen Einblick in die „Urzeit“ des Internets als sozialer Raum und den Erfahrungen mit virtuellen Kontakten bieten.
Doch genau dieses Herauslesen der im „Objekt“ enthaltenen Informationen und das Nachvollziehen der Zusammenhänge der Datenstruktur ist eine der generellen Herausforderungen im Umgang mit born digitals. Selbst eine Aussage über die Vollständigkeit lässt sich ohne aussagekräftige Begleitdokumentation nicht sagen.
In diesem Werkstattbericht soll gezeigt werden, welches Vorgehen gewählt wurde, um an die Daten heranzukommen und sie strukturiert aufzubereiten, und welche Schwierigkeiten sich dabei stellten.