Bulletin 1/23

Nachhaltigkeit ist beim Deutschen Museumsbund ein transversaler Schwerpunkt. Damit meinen wir eine ganzheitliche Nachhaltigkeit, die die ökologische, aber auch die soziale und die ökonomische Dimension gleichermaßen in den Blick nimmt. Das Thema prägt unseren Verband und unsere Arbeitsschwerpunkte auf allen Ebenen.

Im Rahmen unserer nächsten Jahrestagung werfen wir einen Blick in die aktuelle Museumspraxis und zeigen Zukunftsperspektiven auf. Wir sind zwar überzeugt, dass Nachhaltigkeit die Zukunftsfähigkeit der Museen stärkt. Die Zielkonflikte zwischen museumsspezifischen Aufgaben und wirksamen Klimaschutzmaßnahmen sind uns jedoch gleichermaßen bewusst. Was dürfen wir unserem Publikum und unseren Sammlungsobjekten zumuten? Ziel ist, dass die Museen ihre Aufgaben in höchster Qualität weiterführen und trotzdem klimafit werden. Dank innovativer Vorgehensweisen soll Klimaschutz viel mehr mit Mehrwert als mit Verzicht in Verbindung gesetzt werden.

Mit dem Leitfaden „Klimaschutz und Nachhaltigkeit im Museum“ bieten wir praktische Handlungsempfehlungen und ökologische Mindeststandards für mehr Klimaschutz im Museum. Mit Anregungen für viele kleine und große Maßnahmen möchten wir Museen dabei unterstützen, einen aktiven Beitrag zu leisten sowie positive Impulse für eine nachhaltige Gesellschaft zu setzen. Ziel des Leitfadens ist es, die Aufgaben der Museen in höchster Qualität weiterführen zu können und trotzdem klimafit zu werden.

Der Leitfaden „Standards für Museen“ befindet sich auf der Zielgeraden. Um die Anwend­barkeit in der Praxis zu überprüfen, nimmt eine Fokusgruppe die Publikation aktuell unter die Lupe. Die Ergebnisse der Fokusgruppe werden im Rahmen eines Fragebogens sowie in einem offenen Austausch erfasst und fließen in die finale Arbeit am Leitfaden ein. Die Neufassung der Standards ist ein Instrument zur qualitätvollen Weiterentwicklung der Museen. Der Leitfaden stärkt die Zusammenarbeit von Museen, Trägerschaft und Kulturpolitik, indem er aufzeigt, welche Aufgaben Museen zu erfüllen haben, welche besonderen Leistungen Museen erbringen und in welchen Bereichen Museen besondere Unterstützung benötigen. Der Leitfaden ist ein Gemeinschaftsprojekt des Deutschen Museumsbundes, von ICOM Deutschland und der Konferenz der Museums-beratungsstellen in den Ländern KMBL. Die Publikation wird im Sommer 2023 veröffentlicht.

IMT-Werbemittel: Museum für alle
IMT-Werbemittel: Museum für alle

Der nächste Internationale Museumstag findet am 21. Mai 2023 statt. Gerade in Krisenzeiten müssen Museen immer wieder auf ihre Bedeutung aufmerksam machen. Werden Sie mit Ihrem Museum auch Teil dieses wichtigen Aktionstags, feiern Sie mit uns die Vielfalt der Museumslandschaft und laden zum Entdecken Ihres Museums ein.

Nachhaltiges Handeln ist eine der drängendsten Herausforderungen unserer Zeit. Mit der Jahrestagung 2023 stellen wir Nachhaltigkeit im Museumssektor in den Mittelpunkt und unterstützen die Museen dabei, ins Handeln zu kommen. Wir werfen einen Blick in die Praxis, loten Handlungsspielräume sowie Zielkonflikte aus und diskutieren, wie wir Museumsarbeit unter den Vorzeichen ökologischer, aber auch sozialer und ökonomischer Nachhaltigkeit neu denken können.
Welche Chancen bietet nachhaltiges Handeln im Museum? Wie lassen sich museumsspezifische Aufgaben und Nachhaltigkeit vereinen? Wie lässt sich ganzheitliche Nachhaltigkeit in der Organisation verankern? Welche Perspektiven bieten Gebäudemanagement, Konservierung, Kuratieren oder Denkmalpflege? Wie viel können wir unseren Objekten zumuten? Wie lässt sich der Ausstellungsbetrieb neu denken? Vom 7. bis 10. Mai 2023 bietet unsere Jahrestagung ein vielfältiges Programm mit zahlreichen Möglichkeiten zum Austausch und zur Vernetzung.

Unsere Verbandsschwerpunkte 2023–2026 sind gesetzt. Dabei geht es um ökologische, geopolitische und gesellschaftliche Herausforderungen und um ganz praktische Lösungsansätze. Die Erarbeitung der Schwerpunkte begann mit der Evaluation der letzten Agenda (2019–2022) und wurde seit September 2022 in einer Klausurtagung des Vorstands und einem anschließenden Workshop mit den Kolleg:innen der Geschäftsstelle und den Sprecher:innen unserer 15 Fachgruppen und Arbeitskreise entwickelt. In der Umsetzung werden die Schwerpunkte von weiteren Mitgliedern und Stakeholdern begleitet.
Mit den Schwerpunkten legen wir in den nächsten Jahren einen Fokus auf Themenfelder, die für die Zukunftsfähigkeit der Museen essenziell sind: Wir werden Orientierung in Krisenzeiten bieten, zur Attraktivität des Museumssektors beitragen, zukunftsfähige Formen des Museumsmanagements vermitteln, zeitgemäße Sammlungsarbeit fördern und unsere politische und öffentliche Wirksamkeit stärken.

Mit dem Programm „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung seit 2013 außerschulische Projekte der kulturellen Bildung für Kinder und Jugendliche, die wenig Zugang dazu haben. Die erfolgreiche Förderinitiative wird 2023 bis 2027 fortgesetzt. Der Deutsche Museumsbund ist mit dem Projekt „Museum macht stark“ weiterhin als Programmpartner dabei und erhält für sein Vorhaben insgesamt 6 Millionen Euro. Ziel des Vorhabens ist es, Kinder und Jugendliche im Alter von 5 bis 18 Jahren, die von Hause aus nur wenig mit dem Museum in Berührung kommen, mit den Angeboten dieser öffentlichen Einrichtung bekannt zu machen. „Museum macht stark“ ermöglicht lokalen Bündnissen, Angebote im außerschulischen Bereich der kulturellen Bildung umzusetzen. Verbindlich sind hierbei zwei ausgeschriebene Formate. Die kommende Antragsfrist für Projekte, die ab dem 1. Januar 2024 oder später starten, läuft bis 31. Mai 2023. Die darauffolgende Frist ist der 31. Oktober 2023.

Wie sind die Auswirkungen von Corona auf die Kultur­ und Museumsbesuche in Deutsch­land? Dieser Frage widmet sich eine Studie der Kulturmarketing Agentur L’Oeil du Public in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Museumsbund. Die Ergebnisse liegen nun vor.

Der Leitfaden „Bildung und Vermittlung im Museum gestalten“ stößt auch im Ausland auf großes Interesse. Nun wurde der Leitfaden in Kooperation mit dem Netzwerk Europäischer Museumsorganisationen NEMO in englischer Sprache übersetzt und steht allen Museen in ganz Europa zur Verfügung. 2022 wurde der Leitfaden bei der NEMO-Arbeitsgruppe „The Learning Museum“ (LEM) vorgestellt. Die große positive Resonanz gab den Anstoß, den Leitfaden ins Englische zu übersetzen. Darüber hinaus durften wir den Leitfaden unseren Kolleg:innen aus Estland für eine Übersetzung in estnischer Sprache zur Verfügung stellen. Die englische Übersetzung wurde für die europäischen Leser:innen angepasst und mit englischsprachiger weiterführender Literatur ergänzt. Mit der Übersetzung stärken wir nicht zuletzt den wissenschaftlichen Austausch zum Thema Bildung und Vermittlung im Museum auf europäischer Ebene. 

© Deutscher Museusmbund, Workshop „Digitalisierung im Museum“ in Wolfenbüttel

Ende Januar fand unser erster Workshop zur Digitalen Strategieentwicklung in Kooperation mit der Bundesakademie Wolfenbüttel statt. Gemeinsam mit 15 Teilnehmer:innen diskutierten wir über Digital Literacy, Nutzerorientierung und eine offene Haltung für das Digitale im Mu­seum.

Vor dem Hintergrund der aktuellen kulturpolitischen Debatten rund um den Umgang mit Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten, trafen sich im Rahmen unseres Deutsch-Französischen Museumsdialogs im Übersee-Museum Bremen mehr als 40 Museumsexpert:innen und Wissenschaftler:innen zu einem zweitägigen Austausch über Praktiken, Instrumente und Bedürfnisse für eine nachhaltige bilaterale Zusammenarbeit. Nach vier thematischen Workshops zu de wurde die Diskussion geöffnet; knapp 100 Teilnehmer:innen nahmen an einer öffentlichen Streaming-Sitzung teil. Ziel der Veranstaltung war es, Prioritäten für eine verstärkte deutsch-französische Museumskooperation zu ermitteln und eine Grundlage für eine nachhaltige Zusammenarbeit zu schaffen. 

Gemeinsam mit der Arbeitsgruppe „Digital Transformation“ des Netzwerks Europäischer Museumsorganisationen NEMO wurde die Handreichung für den europäischen Museumssektor angepasst. In 10 Grundsätzen stellt die Publikation nun auch in englischer Sprache vor, wie Informa­tionen digital aufbereitet werden müssen, um optimal für vielfältige Anwendungsmöglich­keiten innerhalb sowie außerhalb des Museums nutzbar zu sein.

Unsere 15 Fachgruppen und Arbeitskreise repräsentieren die verschiedenen Museumsgattungen und Arbeitsbereiche im Museum. Nah an der Praxis widmen sie sich aktuellen Themen sowie spezifischen und allgemeinen Fragen. Weitere Informationen zu den Fachgruppen und Arbeitskreise, Berichte ihrer Tagungen, kommende Termine und vieles mehr finden Sie auf den jeweiligen Websites. 

DMB­-Jahrestagung
7. bis 10. Mai 2023, Osnabrück

Internationaler Museumstag 2023
21. Mai 2023, Bundesweit

Seminar zur Zukunft der Museumsarbeit
25. bis 26. September 2023, Wolfenbüttel

Talk­-Reihe Exponatec zu Resilienz
15. bis 17. November 2023, Köln

Über 4.200 Mitglieder und Förderer engagieren sich beim Deutschen Museumsbund gemeinsam für eine vielfältige und zukunftsfähige Museumslandschaft. Und der Verband wächst weiter.

Als neue institutionelle Mitglieder begrüßen wir: 

  • Stiftung Sayner Hütte, Bendorf
  • Cold War Museum, Berlin
  • Museum Lichtenberg im Stadthaus, Berlin
  • Stiftung Monumenta Vitruvii, Essen
  • Graf-Luckner-Museum, Halle (Saale)
  • Heimatverein Haselünne e.V., Haselünne
  • Granitzentrum Bayerischer Wald, Hauzenberg
  • Kölner Domschatzkammer
  • Römisch-Germanisches Museum der Stadt Köln
  • Musikinstrumentenmuseum der Universität Leipzig im GRASSI, Leipzig
  • Markgräfler Museum im Blankenhorn Palais, Müllheim
  • Deutsche Gesellschaft für christliche Kunst e.V., München
  • Städtische Galerie Nordhorn
  • Salzburger Kunstverein
  • Historisch-Technisches Museum der Stadt Sömmerda
  • Fritz-Reuter-Literaturmuseum, Stavenhagen
  • Adolf-Hölzel-Stiftung, Stuttgart
  • Liechtensteinisches LandesMuseum, Vaduz

Mutig, wissbegierig und frisch – das ist die Design- und Kreativagentur AHEADS aus Bremen.

Ein Dienstleister, der im Bereich der Sicherheitsdienstleistung für Museen umfassend aufgestellt ist, ist Dussmann.

Die Passepartout­-Werkstatt ist mit über 30 Jahren Erfahrung ein kompetenter An­sprechpartner im Bereich Passepartouts und Rahmung.

Die Arbeitsgruppen Bildung, Digitalisierung und Advocacy des Netzwerks Europäischer Museumsorganisationen NEMO haben neue Publikationen veröffentlicht, die zum Download bereitstehen. Die Publikation „Mind the (climate action and policy) gap“ widmet sich dem Thema Nachhaltigkeit und Klimawandel. Unter dem Titel „Digital basic cataloguing“ wird in 10 praktischen Grundsätzen vorgestellt, wie Informationen digital aufbereitet werden müssen, um optimal für vielfältige Anwendungsmöglichkeiten innerhalb sowie außerhalb der Museen nutzbar zu sein. Der digitalen Bildungsarbeit widmet sich der Report „Digital Learning and Education in Museums“.

© Visit Lahti Photo Library

NEMOs Europäische Museumskonferenz 2023 findet vom 19. bis 21. November in Lahti, Finnland statt. Die Tagung untersucht, wo Museen im Kontext der Klimakrise stehen und wie sie es schaffen können, Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit zu ergreifen? Wo können die Museen den größten Einfluss auf den Klimaschutz haben? Wie können Museen sich in zukunftsfähige und nachhaltige Organisationen transformieren? Die Konferenz wird dafür einen internationalen Einblick in verschiedene Strategien bieten und mit Workshops sowie interaktiven Formaten zum Austausch und zum aktiven Lernen einladen.

Um sowohl junge Menschen als auch die Kultur zu unterstützen, führt die Bundesregierung einen „KulturPass“ ein und stellt für das Pilotprojekt 100 Mio. Euro zur Verfügung. Alle Jugendlichen, die im Jahr 2023 18 Jahre alt werden, erhalten ein Guthaben in Höhe von 200 Euro. Dieses Guthaben können sie zwei Jahre lang auf einer digitalen Plattform für unterschiedliche Kulturangebote einlösen, die ab Juni 2023 als App und Website verfügbar sein wird. Ab Mitte Mai wird die Plattform für die Registrierung geöffnet. Dann können Museen und andere Kulturanbieter ihre Angebote, wie Eintrittstickets oder Tickets für Führungen und Veranstaltungen, anmelden. Auch kostenlose Tickets können auf der Website angeboten werden. 

© Deutsches Zentrum Kulturgutverluste

Was ist Provenienzforschung? Was sind gerechte und faire Lösungen? Und was ist die LostArt-Datenbank? Dies sind wiederkehrende Fragen, die das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste nun in kurzen und anschaulichen Erklärfilmen erläutert. Die Videos können auf der Website des Zentrums angesehen und frei heruntergeladen werden. Museen, Bibliotheken und Archive können die Filme im Zuge ihrer Vermittlungsarbeit in Multimediaguides, Medienstationen oder auf Websites integrieren. 

Sie wollen Teilhabe und Öffnung von Kultureinrichtungen umsetzen? Sie wollen raus aus der Blase und Zielgruppen konkret einbeziehen? Sie wollen Ihre Teamarbeit verbessern und interdisziplinäre Co-Kreation stärken? Um direkt ins Tun zu kommen, bietet sich die g3-Methode als eine kostenneutrale und niedrigschwellige Möglichkeit an. Aufbauend auf Bausteinen aus dem Design Thinking versteht sie sich als Einladung, mit einer konkreten Frage in der eigenen Arbeitsumgebung anzufangen und hier zunächst eine kleine Änderung vorzunehmen – ohne dass es eine Finanzierung oder eine Erlaubnis benötigt.

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Das Bulletin ist das Verbandsmagazin des Deutschen Museumsbundes. Für unsere Mitglieder und Partner berichten wir über aktuelle Themen, laufende Aktivitäten sowie Angebote des Verbands. Wir bieten mit einem wechselnden Schwerpunkt einen vertiefenden Einblick in ein aktuell museumsrelevantes Thema, informieren über die Arbeit unserer Fachgruppen und Arbeitskreise und empfehlen nützliche Tipps für die Museumspraxis.