Die Errichtung eines solchen zentralen Zugangs zu bereits digital veröffentlichtem Sammlungsgut ist der erste Schritt auf dem Weg zu einer umfassenden zentralen digitalen Veröffentlichung von Informationen über Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten in Deutschland. Die Daten sollen in einer ersten Pilotphase der DDB über eine Schnittstelle zur Verfügung gestellt und dort zentral veröffentlicht werden. Danach werden in einem weiteren Schritt gemeinsam einheitliche Standards für die digitale Erfassung und Veröffentlichung des noch unveröffentlichten Sammlungsgutes erarbeitet.
Die Maßnahme ist Teil der sogenannten „3 Wege-Strategie zur Erfassung und digitalen Veröffentlichung von Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten in Deutschland“, die gemeinsam von der Staatsministerin für Kultur und Medien, Prof. Monika Grütters, dem Leiter der Abteilung Kultur und Kommunikation im Auswärtigen Amt, Dr. Andreas Görgen, den Kulturministerinnen, -ministern und Kultursenatoren der Länder, sowie den Vertreterinnen und Vertretern der kommunalen Spitzenverbände beschlossen worden ist. Die „3 Wege-Strategie“ sieht unterschiedliche Maßnahmen der Erfassung und digitalen Veröffentlichung entsprechenden Sammlungsgutes vor, die kurz-, mittel- bzw. langfristig auf größtmögliche Transparenz zielen. Dazu gehören neben der Schaffung eines zentralen Zugangs zu bereits gegenwärtig digital veröffentlichtem Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten (Weg 1) die digitale Grunderfassung und Veröffentlichung des noch unveröffentlichten Sammlungsgutes aus kolonialen Kontexten in einem zentralen Datenrepositorium (z.B. der DDB) nach einheitlichen Standards (Weg 2) und die digitale Erfassung und Veröffentlichung von Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten aufgrund gemeinsam mit Herkunftsstaaten und Herkunftsgesellschaften sowie der Diaspora in Deutschland erarbeiteter Standards (Weg 3). Die Umsetzung der „3 Wege-Strategie“ wird von der Bund-Länder-AG „Umgang mit Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten“ gesteuert und von der Kontaktstelle für Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten in Deutschland koordiniert, die bei der Kulturstiftung der Länder angesiedelt ist. Weitere Informationen zur „3 Wege-Strategie“ finden Sie hier.
Zum Thema Umgang mit Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten hat der Deutsche Museumsbund im Februar einen Leitfaden in deutscher, englischer und französischer Sprache veröffentlicht. Die praktische Arbeitshilfe unterstützt Museen dabei, sich mit ihrem kolonialen Erbe auseinandersetzen und darüber in einen transparenten und konstruktiven Dialog zu treten – sowohl national als auch international.