Dr. Anne Kugler-Mühlhofer ist Historikerin, Kommunikationswissenschaftlerin und Museumspädagogin. Seit 2013 leitet sie das LWL-Museum Zeche Zollern in Dortmund. Die Arbeits- und Forschungsschwerpunkte sind die NS-Zeit, Zwangsarbeit, Oral History, Bergbaugeschichte, Frauenarbeit sowie die Geschichte der Industrialisierung und Industriekultur zu denen sie in den letzten Jahren auch mehrere Veröffentlichungen verfasste. Seit drei Jahren arbeitet sie mit einem Projektteam am Thema „Postkoloniales Westfalen“; dazu wird eine Sonderausstellung im Juni 2024 eröffnet werden.
Anne Kugler-Mühlhofer ist gemeinsam mit Ihrer Kollegin Jana Golombek Referentin der Session Krisen praktisch bewältigen am Montag, 6. Mai, 14.45 Uhr.
Gestärkt aus der Krise
Die Ausstellungswerkstatt „Das ist kolonial.“, die 2023 auf der Zeche Zollern in Dortmund stattfand, war museales Experimentierfeld, Arbeits- und Lernort, Begegnungsraum und Ausstellungsfläche. Zusammen mit Besucher:innen und Kooperationspartner:innen wurden unterschiedliche Fragestellungen bearbeitet: Was hat Kolonialismus mit Westfalen zu tun? Wie können wir (ver)lernen? Worüber sollten wir sprechen? Als ein Format wurde ein „Safer Space“-Zeitfenster eingerichtet: jeden Samstag von 10 bis 14 Uhr war die gesamte Ausstellungswerkstatt für B(I)PoC reserviert. Nach 6 Monaten Laufzeit erhielt das Projekt eine große und unvorhergesehene mediale Aufmerksamkeit, nachdem Mitglieder der AfD heimlich im Museum gefilmt und das Material online gestellt hatten. Unter dem Vorwand, sich „gegen Rassismus gegen Weiße“ einzusetzen, wurde ein rechter „Shitstorm“ in Gang gesetzt, analog und digital. Der Umgang mit diesem Shitstorm stellte das Museum vor einige Herausforderungen, die wir thematisieren möchten, um über Krisen als Chance zu sprechen.