Im Volontariat wird einem eins schnell bewusst:
Fast alle Entscheidungen, die in Museen, Gedenkstätten und vergleichbaren kulturellen Institutionen getroffen werden, sind kulturpolitischer Natur.
Egal, ob es um Schwerpunktsetzungen, finanzielle Förderlinien oder den Leitfaden für ein faires Volontariat geht.
Doch die politische Lage ist nicht erst seit gestern angespannt. Die Debatten werden bestimmt von Etatkürzungen, dem Kampf gegen den Klimawandel und dem Rechtsruck in Politik und Gesellschaft. Eine Kombination, die ziemlich unglücklich ist. Wie können Kulturinstitutionen, die sich auf die Fahne geschrieben haben, mit nachhaltigen Projekten zu Demokratiebildung, Vielfalt in der Gesellschaft, Inklusion, Diversität und Umweltthemen beizutragen, diese Ziele noch weiter adäquat verfolgen, wenn Ihnen die Finanzierung gekürzt wird oder die kulturpolitische Ausrichtung sich maßgeblich verändert?
Wie und wo werden diese wichtigen Entscheidungen getroffen? Welche Vereine, Verbände, zivilgesellschaftlichen Akteur:innen sind beratend tätig und setzten sich für Vielfalt und gegen demokratie- und menschenfeindliche Strömungen ein? Und wie sind die kulturpolitischen Strukturen auf Landes- und Bundesebene? Diesen und ähnlichen Fragen widmet sich das Volonetz Kupo. Denn insbesondere für Volontär:innen sind diese grundlegenden Informationen und ein Verständnis für das breite Feld der Kulturpolitik wichtig.
In den vergangenen Monaten waren kulturpolitische Akteur:innen verschiedener Bereiche im Volonetz Kupo zu Gast.
Den Auftakt machte Corinna Scheller von Kulturprojekte Berlin. Sie berichtete uns über die Arbeit und Angebote der landeseigenen Gesellschaft und verdeutlichte die Bandbreite des Begriffs Kulturpolitik.
Beim zweiten Termin war Conrad Mücke vom archäologischen Haus PETRI Berlin zu Gast. Er ermutigte uns, digitale Lösungen als Chance für die Kulturinstitutionen zu nutzen und dabei auf bestehende Entwicklungen und Formate zurückzugreifen und sich zu vernetzen.
Das dritte Treffen mit Tahir Della von Decolonize Berlin e. V. war dem Thema Kultur-und Erinnerungspolitik des Kolonialismus gewidmet. Es sollte um das Projekt Dekoloniale und das erarbeitete Eckpunktepapier gehen. Dieser Termin wird nachgeholt.
Darauf folgte eine Veranstaltung mit der Bundestagsabgeordneten und Obfrau des Ausschusses für Kultur und Medien Awet Tesfaiesus. Sie gab uns einen Einblick in ihre Arbeit und die Entscheidungsfindung im Kulturausschuss.
Im Dezember berichtet uns Sebastian Schwarzenberger von den Werten und kulturpolitischen Handlungsfeldern des Deutschen Museumsbundes.
Falls Sie daran interessiert sind, sich mit einem Beitrag am Volonetz Kupo zu beteiligen oder Vorschläge haben, freue ich mich sehr über eine Nachricht von Ihnen an volonetzkupo@museumsbund.de
Gleiches gilt für den geplanten Fachtag des AKs am 10.2.25 im Museum der Stiftung Domäne Dahlem in Berlin. Auch hier wird das Thema Kultur und Politik sein.