Die Mehrheit unserer Mitgliedsmuseen verfügt bereits über grundlegendes bis fortgeschrittenes Handlungswissen im Bereich Klimaschutz. Dies ergab eine Umfrage, die wir im vergangenen Jahr an unser Netzwerk gesendet haben. 44 % der Teilnehmenden bezeichnen sich demnach als „Kenner“, 36 % als „Anfänger“, und nur 15 % haben bisher wenig oder kein Wissen zum Thema. Die Hälfte der teilgenommenen Museen haben bereits erste Maßnahmen im Bereich Klimaschutz in ihrem Museum umgesetzt. Viele Museen setzen Maßnahmen zur Energieeinsparung, Abfallvermeidung und ressourcenschonendem Einsatz von Materialien um und engagieren sich aktiv für den Klimaschutz. Empfehlungen dazu bietet der 2023 vom Deutschen Museumsbund veröffentlichte Leitfaden “Klimaschutz im Museum”.

Durch eine museumsspezifische Nachhaltigkeitszertifizierung sollen diese Aktivitäten nun weiter gestärkt und systematisiert werden – vom ersten Schritt bis zum Expertenniveau. Die Zertifizierung wird in enger Zusammenarbeit mit Vertreter:innen aus Museen und weiteren Expert:innen erarbeitet. Ziel ist es, den Museen eine auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Nachhaltigkeitszertifizierung anzubieten und Nachhaltigkeit dauerhaft und messbar in der Museumsbranche zu verankern. 

Die Entwicklung einer eigenen Zertifizierung für Museen ist notwendig, um auf die Besonderheiten und spezifischen Bedürfnisse der vielfältigen Museumslandschaft optimal eingehen zu können. Bisherige Zertifizierungsverfahren für Umwelt- und Energiemanagement, wie beispielsweise ISO 14001 oder EMAS, berücksichtigen diese Anforderungen nicht oder nur unzureichend. Mit einer museumsspezifischen Nachhaltigkeitszertifizierung können wir die Museen noch wirkungsvoller bei ihren vielfältigen Nachhaltigkeitsaktivitäten unterstützen.