Jana Golombek ist Kulturanthropologin und seit 2016 wissenschaftliche Referentin am LWL-Museum Zeche Zollern mit den Arbeitsschwerpunkten Deindustrialisierung, Migration, Oral History und Critical Heritage Studies. Für das Museum ist sie „Co-Investigator“ im internationalen Forschungsprojekt „Deindustrialization and the Politics of our time“ (DéPOT). Zuvor untersuchte sie am Institut für soziale Bewegungen und am Deutschen Bergbau-Museum die Bedeutung von Industriekultur im internationalen Vergleich. Seit 2021 leitet sie mit Anne Kugler das Projekt „Das ist kolonial“.
Jana Golombek ist gemeinsam mit Ihrer Kollegin Anne Kugler-Mühlhofer Referentin der Session Krisen praktisch bewältigen am Montag, 6. Mai, 14.45 Uhr.
Gestärkt aus der Krise
Die Ausstellungswerkstatt „Das ist kolonial.“, die 2023 auf der Zeche Zollern in Dortmund stattfand, war museales Experimentierfeld, Arbeits- und Lernort, Begegnungsraum und Ausstellungsfläche. Zusammen mit Besucher:innen und Kooperationspartner:innen wurden unterschiedliche Fragestellungen bearbeitet: Was hat Kolonialismus mit Westfalen zu tun? Wie können wir (ver)lernen? Worüber sollten wir sprechen? Als ein Format wurde ein „Safer Space“-Zeitfenster eingerichtet: jeden Samstag von 10 bis 14 Uhr war die gesamte Ausstellungswerkstatt für B(I)PoC reserviert. Nach 6 Monaten Laufzeit erhielt das Projekt eine große und unvorhergesehene mediale Aufmerksamkeit, nachdem Mitglieder der AfD heimlich im Museum gefilmt und das Material online gestellt hatten. Unter dem Vorwand, sich „gegen Rassismus gegen Weiße“ einzusetzen, wurde ein rechter „Shitstorm“ in Gang gesetzt, analog und digital. Der Umgang mit diesem Shitstorm stellte das Museum vor einige Herausforderungen, die wir thematisieren möchten, um über Krisen als Chance zu sprechen.