Der Kunsthistoriker PD Dr. Thomas Schauerte wurde 1999 mit Albrecht Dürers „Ehrenpforte für Kaiser Maximilian I.“ in Berlin promoviert. Ausstellungskurator in Osnabrück und Halle/Saale, Forschungsstipendiat an der HAB Wolfenbüttel und der Universität Trier. Seit 2009 Leiter u. a. des Albrecht-Dürer-Hauses in Nürnberg. Seit 2019 Direktor der Museen der Stadt Aschaffenburg. Schwerpunkte: 2024 Habilitation an der ADBK Stuttgart. Kunst- und Kulturgeschichte des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit.
Thomas Schauerte ist Referent der Session Krisen praktisch bewältigen am Montag, 8. Mai, 14.45 Uhr.
Durch Transparenz aus der Krise? Höhen und Tiefen eines Depot-Neubaus
Das ideale Museumsdepot ist ein fensterloser Betonklotz, unauffällig bis zur Hässlichkeit – und hat es in der Öffentlichkeit entsprechend schwer gegenüber Schulen oder Kindergärten. So behelfen sich auch die Museen der Stadt Aschaffenburg seit 170 Jahren mit Provisorien. Als dann ein Neubau in Sichtweite kam, brachten Pandemie, Krieg und Inflation das Projekt in eine Krise. Doch nun gibt es wieder Bewegung, und die Museen haben versucht, nach Kräften dazu beizutragen. Das Ergebnis war eine Art „Transparenz-Offensive“, weil die Öffentlichkeit meist nur glanzvolle Ausstellungseröffnungen, aber selten die Arbeit dahinter sieht. Wichtig war daher die Erstellung und Präsentation eines Sammlungskonzepts, eine stringente Stellungnahme zur Deakzessionen sowie eine sechsteilige Vortragsreihe, in der die Anforderungen unserer Sammlungen qua „Schwarmintelligenz“ einem breiten Auditorium vorgestellt werden konnten. Dies scheint geholfen zu haben…