Welche Haltung müssen und können Museen im Zusammenhang mit Rassismus einnehmen? Wie erkennen Museumsmitarbeitende strukturellen Rassismus? Wie funktioniert antirassistisches Kuratieren? Wie gehen Museen mit diskriminierender Sprache, etwa bei Werktiteln, um? Wie lassen sich schwierige Begrifflichkeiten für die Vermittlungsarbeit fruchtbar machen? Wie sensibilisieren und schützen Institutionen Besucher:innen aber auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter?
Anhand der Auseinandersetzung mit dem Postkolonialismus und Initiativen wie Black Life Matters wurde die Debatte zum Thema Museen, Migration und kulturelle Vielfalt in den Museen weiter vorangetrieben. Zahlreiche Museen reflektieren gegenwärtig ihre Arbeit unter rassismuskritischen Gesichtspunkten und suchen nach Strategien für Öffnung und neuen Zugängen für eine diverse Gesellschaft. Doch die konkrete Umsetzung ist oft mit zahlreichen Fragen und Unsicherheiten verbunden.
Mit der Neufassung des Leitfadens „Museen Migration und kulturelle Vielfalt“ möchten wir die Museen bei dieser Arbeit unterstützen. Im Rahmen der Herbsttagung des Arbeitskreises Migration beim Deutschen Museumsbund trafen sich die Mitglieder der Arbeitsgruppe zur Neufassung in der Bundeskunsthalle in Bonn und diskutierten Möglichkeiten, mit welchen Inhalten und in welchen Formaten der Leitfaden praktische Unterstützung beim Umgang mit Rassismus im Museumsalltag bieten kann.
Die Neufassung unseres Leitfadens „Museen, Migration und kulturelle Vielfalt“ veranschaulicht, wie Museen mit den Megatrends Diversität und Migration in allen Bereichen arbeiten. Neue Schwerpunkte sind dabei u.a. Diversität in der Museumsorganisation, Umgang mit Rassismus sowie Arbeit mit migrantischen Communities.