Umweltmanagementsysteme auswählen

Gründe für ein Umweltmanagementsystem:

  • Reduzierung der negativen Umwelteinflüsse und Verbesserung der Liefer- und Wertschöpfungskettenkontrolle  Langfristige Kostenreduzierung  
  • Regulatorische Erleichterungen beim Umsetzen von Nachhaltigkeit 

  • Unterstützung bei Markt- und Handelsbeziehungen und verbesserte Kreditkonditionen 

  • Nutzen von Netzwerken, die durch UMS-Konvoi-Verfahren entstehen  

  • Transparente Kommunikation der Handlungen und dadurch Glaubwürdigkeit und Vertrauen bei den Stakeholdern und Mitarbeiter:innen 

Gründe gegen ein Umweltmanagementsystem:

  • Eingeschränkte Handlungsspielräume aufgrund von Trägerschaft und Betriebsform 

  • Konservatorische Vorgaben und Denkmalschutzauflagen 

  • Lange Entscheidungswege und bürokratischer Aufwand  

  • Hohe Kosten durch Mitarbeiter:innen-Schulungen, Beratungs- und Prüfungskosten und fehlende personelle Ressourcen 

  • Rein betriebsökologischer Fokus bei UMS (Ausnahme: Gemeinwohlökonomie und Deutscher Nachhaltigkeitskodex) 

Deutscher Nachhaltigkeitskodex (DNK)

Ein guter Einstieg in ein Managementsystem ist eine Nachhaltigkeitsberichterstattung nach dem Deutschen Nachhaltigkeitskodex. Dieser richtet sich nach dem internationalen Nachhaltigkeitsberichtsstandard GRI (Global Reporting Initiative) und wird von den Rechnungshöfen als Nachweis genutzt.

  • Zertifizierung: Aufnahme in die DNK-Datenbank
  • Das spricht dafür: Kostenlos; guter Einstieg in den Nachhaltigkeitsprozess; transparente Kommunikation über die Datenbank.

Hier finden Sie einen Nachhaltigkeitsbericht eines Museums als Beispiel.

Die ISO-Norm 14001 (ISO = International Organization for Standardization; 14001 = Umweltnormierung) existiert seit 1996 und wird international und branchenübergreifend angewandt. Es besteht die Möglichkeit, verschiedene ISO-Normen, etwa für die Bereiche Qualität, Energie oder Arbeitsschutz, einzuführen.

  • Zertifizierung durch anerkannte Prüfungseinrichtungen
  • Das spricht dafür: Fokus auf einen strategischen Ansatz im Umweltmanagement; integriertes Managementsystem; international und branchenübergreifende Anerkennung. 

Informationen zur ISO-Norm 14001 finden sich auch auf der Webseite des Umweltbundesamts.

ÖKOPROFIT

Ziel des kommunalen Umweltberatungsprogramms ÖKOPROFIT (Ökologisches Projekt für integrierte Umwelt-Technik) ist, auf regionaler Ebene zwischen einer Kommune sowie kleineren und mittleren Betrieben Einsparungskonzepte für einen verbesserten Ressourceneinsatz zu erarbeiten. Der Fokus liegt neben den ökologischen Faktoren auf den finanziellen Einsparungen.

  • Zertifizierung: Aufnahme in die ÖKOPROFIT-Datenbank
  • Das spricht dafür: Projektförderrunden werden häufig von den Ländern finanziert; branchenübergreifende Vernetzung durch den ÖKOPROFIT-Klub; Vorbereitung auf die Einführung eines Umweltmanagementsystems wie EMAS oder ISO 14001 möglich.

Auf dieser Seite erhalten Sie eine Übersicht von Kulturbetrieben, die am ÖKOPROFIT-Programm teilgenommen haben.

Eine ganzheitliche Sicht auf Nachhaltigkeit liefert die Gemeinwohl-Ökonomie, nach der sich Museen zertifizieren lassen können. Die Gemeinwohl-Ökonomie ist seit 2010 eine in Österreich, Bayern und Südtirol gestartete Reformbewegung, die das Wirtschaften grundlegend auf das demokratisch definierte Gemeinwohl ausrichten möchte. Durch regionale Gruppen und Berater:innen können sich Museen mit anderen GWÖ-bilanzierten Unternehmen vernetzen.

  • Zertifizierung durch qualifizierte Gemeinwohl Berater:innen
  • Das spricht dafür: Ganzheitliche Integration von Nachhaltigkeit; Vernetzung durch regionale Gruppen; Unterstützung einer auf das Gemeinwohl ausgerichteten Reformbewegung.

Hier finden Sie die Nachhaltigkeitsstrategie eines gemeinwohlbilanzierenden Museums als Beispiel.

EMAS

Das Eco-Management and Audit Scheme, kurz EMAS, gehört seit 1993 zu den etablierten Systemstandards in Deutschland. Es baut auf der Rechtsgrundlage von ISO 14001:2015 auf und enthält weitere Anforderungen, wie die Publikations- und Kommunikationspflicht einer detaillierten Umwelterklärung. Da die Zertifizierung nach EMAS sehr ressourcenintensiv ist, wird kleineren Unternehmen die Möglichkeit geboten, das vereinfachte Programm EMASeasy anzuwenden.

Zertifizierung über die Industrie- und Handelskammer durch ein staatlich beaufsichtigtes Prüfsystem.
Das spricht dafür: Etabliertes und staatlich anerkanntes Umweltmanagementsystem; transparente Kommunikation durch Publikations- und Kommunikationspflicht einer detaillierten Umwelterklärung.

Hier sehen Sie ein Beispiel für die Umsetzung von EMAS im Kulturbereich.

Es fehlt etwas? Schreiben Sie uns gerne! 
Kontakt: office@museumsbund.de