Der erste Schritt in einen erfolgreichen Nachhaltigkeitsprozess ist die Integration von nachhaltigen Themen, wie Klima- und Umweltschutz, in das Leitbild des Museums. Dieses sollte die neue strategische und organisatorische Neuausrichtung des Museums seitens der Leitungsebene signalisieren und von allen Mitarbeitenden mitgetragen werden. Gestalten Sie die Neuausrichtung des Museums daher in einem co-kreativen Prozess, in dem das gesamte Team eingebunden wird, und machen Sie Ihr neues Leitbild öffentlich zugänglich.
Für einen erfolgreichen Strukturwandel hilft ein strategisches Vorgehen, das flexibel ist und individuell angepasst und weiterentwickelt werden kann. Der PDCA-Kreislauf, abgekürzt für Plan-Do-Check-Act, bietet hierfür einen methodischen Ansatz. Dieser bildet die Grundlage der meisten Qualitätsmanagementsysteme. Auch etablierte Umweltmanagementsysteme wie z. B. ISO-Norm 14001 und EMAS basieren auf diesem Modell. In einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess werden Ziele formuliert, immer wieder hinterfragt und angepasst.
Plan - Reflektieren und Ideen entwickeln
Erheben Sie in einem ersten Schritt den organisatorischen Status quo Ihres Museums und leiten Sie daraus Ziele für Maßnahmen zum Klima- und Umweltschutz in der täglichen Arbeit ab.
Halten Sie die Status-quo-Analyse, die Zieldefinition und die abgeleiteten Maßnahmen in einem einrichtungsspezifischen Nachhaltigkeitskonzept fest.
Binden Sie von Anfang an Ihre Mitarbeiter:innen und Besucher:innen in den Nachhaltigkeitsprozess ein und seien Sie offen für Vorschläge, Anregungen und Wünsche. Eine transparente interne und externe Kommunikation über Ihre Entscheidungen erhöht die Glaubwürdigkeit Ihres Museums bei den Mitarbeitenden, Besucher:innen und gegenüber anderen Interessensgruppen.
Do - Konkret umsetzen
Die Maßnahmen können einerseits in Projekten über einen definierten Zeitraum mit verfügbarem Personal und Budget realisiert werden, wie beispielsweise eine Sanierungsmaßnahme. Andererseits können sich auch Strukturen und Arbeitsprozesse ändern, die in bereits vorhandene organisatorische Abläufe integriert werden, wie beispielsweise die Dokumentation des CO₂e-Ausstoßes von Flugreisen bei der Planung und Durchführung einer Ausstellung.
Diese neuen Aufgaben müssen klar definiert und zuständigen Personen zugeteilt werden. Ggf. müssen Arbeitszeiten und Löhne angepasst werden.
Check - Dokumentieren und evaluieren
Zur Qualitätssicherung sollten Sie Ihre Prozesse und Maßnahmen dokumentieren und auf ihre Wirksamkeit hin evaluieren. Dies kann entweder intern oder durch externe Überprüfung erfolgen. Eine interne Evaluierung kann über regelmäßige interne Treffen und Umfragen erfolgen. Für die externe Überprüfung können Sie ein Umweltmanagementsystem einführen.
Act - Lernen und anpassen
Nehmen Sie auf Grundlage der Bewertung aus der Phase „Check“ Anpassungen vor. Ggf. können Sie aus den gewonnenen Erkenntnissen neue Richtlinien und Ziele für Ihre Institution ableiten, die in die nächste Planungsphase als neue Rahmenbedingungen mit einfließen.