Bildung, Vermittlung und Kommunikation fokussieren in besonderem Maße die Zielsetzung der Museen, im Sinne der Gesellschaft und ihrer Entwicklung zu wirken. Sie formen Museen zu Bildungsakteuren, die einen wesentlichen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt leisten und sie als Orte der Selbstbildung und des offenen Austausches gestalten.
Bildung, Vermittlung und Kommunikation tragen wesentlich zur Wahrnehmung des Museums in der Öffentlichkeit bei. Kommunikation wirkt nach außen und innen zugleich: Bildungs- und Vermittlungsarbeit sowie die Öffentlichkeitsarbeit machen Bestände, Haltung und Programme des Museums bekannt, sie informieren, erklären und geben Impulse für Kompetenzförderung im Sinne kultureller Bildung. Sie verleihen der Institution dadurch ein wiedererkennbares Profil und ein glaubwürdiges Image. Die verschiedenen Handlungsfelder agieren – auch angesichts der zunehmend digitaler werdenden Museumslandschaft – in engem Zusammenspiel. Ihre Adressat*innen sind die Besucher*innen, zudem Vertreter*innen der Medien, potenzielle Förder*innen und Sponsor*innen, Politiker*innen, Kolleg*innen und Menschen, die Museen bisher (noch) nicht für sich entdeckt haben.
Bildung und Begegnung, Freizeit und Information
Grundlage ist ein breiter Bildungs, Lern- und Vermittlungsbegriff, der das Museum als Ort der Lern- und Freizeitaktivitäten, als Ort von Bildung und Unterhaltung sowie als verlässliche Informationsquelle und Diskussionsforum begreift. Museen reagieren damit auf die Interessen eines diversen Publikums, das Anregung und Auseinandersetzung, Befriedigung von Neugierde, aber auch Erholung und Entspannung erfahren möchte. Sie geben Impulse für Kompetenzförderung im Sinne kultureller Bildung und tragen außerdem aktiv zu öffentlichen Debatten bei. Sie stehen als kompetente Ansprechpartner für Vertreter*innen aus Gesellschaft, Politik und Medienwelt zur Verfügung. Vermittlung und Kommunikation zielen darauf ab, die Öffentlichkeit zu informieren, auf das Museum aufmerksam zu machen und sein Image zu prägen, vor allem aber seine Sammlungen und Inhalte an unterschiedliche Interessent*innen immer wieder neu zu vermitteln. Das Museum positioniert sich somit auch als „Ort der permanenten Konferenz“ (Joseph Beuys).
Schlüsselrolle zwischen Museum und Öffentlichkeit
Als lernende Institution handelt das Museum stets im Spannungsfeld zwischen Museumsaufgaben und den Bedürfnissen der Öffentlichkeit; seine Arbeitsweise ist prozesshaft. Bildungsverantwortliche nehmen eine Vermittlerrolle zwischen Museum und Publikum ein, Presse- und Marketingverantwortliche zwischen dem Museum, den Medien und weiteren Interessengruppen. Publikumsentwicklung, im Sinne von Generierung und Bindung neuen Publikums, hilft dabei, Ansichten unterschiedlicher, auch bislang unterrepräsentierter sozialer Gruppen einzubeziehen. So kann sich die Institution Museum im Kultur- und Freizeitsektor als gesellschaftlich relevante und sinnstiftende Einrichtung positionieren.
Professionelle Querschnittsaufgabe - analog und digital
Jedes Museum arbeitet mit einem Kommunikationskonzept, in dem das pädagogische Leitbild des Museums, seine Bildungsziele, die wichtigen Zielgruppen und Marketingstrategien beschrieben sind. Ausstellungen und Veranstaltungen sind dabei das Fundament der Bildungs- und Vermittlungs- sowie der Öffentlichkeitsarbeit. Die entsprechenden Kompetenzen werden darum von Anfang an in deren Konzeption und Umsetzung eingebunden, es werden sowohl analoge als auch digitale Kommunikationsformate berücksichtigt. Das Museum als Ort der Originale, ihrer Interpretation und Diskussion ist um eine digitale Ebene des Kuratierens und Vermittelns, prinzipiell des Kommunizierens zu erweitern.