Julia Bergener studierte Kommunikationsdesign mit Abschluss European Media Master of Arts an der Merz Akademie Stuttgart und der University of Portsmouth. Seit 2003 ist sie im Naturkundemuseum Stuttgart, zunächst als Gestalterin, tätig. Von 2011 bis 2019 hatte Bergener die Position der stellvertretenden Leiterin der Stabsstelle für Ausstellungen, Szenografie und Grafikdesign mit dem Aufgabenschwerpunkten Projektleitung und Gestaltung von Ausstellungen inne. Seit 2019 ist sie die Leiterin der Stabstelle und die Projektleiterin der Sonderausstellungen, der großen Landesausstellungen und der neuen Dauerausstellungsbereiche.
Julia Bergener ist Referentin in der Session Ausstellungen neu denken am Dienstag, 9. Mai, 10 Uhr.
Ein Praxisbeispiel anhand der Großen Landesausstellung 2021
ANTHROPOZÄN
Zeitalter? Zeitenwende? Zukunft?
Von Anfang an war es dem Team des Naturkundemuseums Stuttgart wichtig, die Große Landesausstellung zum Thema Anthropozän, dem Zeitalter des Menschen, so nachhaltig wie nur möglich zu gestalten. Die Vorstellung, dass nach dem Ausstellungsende eine große Menge an baulichen Abfall entsorgt werden muss, passte inhaltlich und gestalterisch nicht in das Konzept. Bereits bei der Suche nach einer Gestalteragentur wurde die Anforderung gestellt, mit möglichst viel bereits vorhandenen Ausstellungselementen des Museums (Vitrinen, Lichtstrahler, Multimediahardware) zu planen. Weitere kreative und nachhaltige Umsetzungsideen wurden angewendet. Die drei wichtigsten Gestaltungskriterien lauteten: bereits Vorhandenes einzusetzen, ökologisch verträgliche Materialien zu verwenden und möglichst eine Nachnutzung intern oder extern einzuplanen. Die Ausstellung erhielt den internationalen Designpreis des Landes Baden-Württemberg „Focus Open 2022, Silver“.