Action, please! Wie reagieren die Museen auf die Klimakrise? Wir fragen Museen nach ihrem Vorgehen und geben die Möglichkeit, sich auszutauschen.
Gastbeitrag von
Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte, Potsdam
Unsere Ziele
Ausgehend von der Frage: Wie kann unsere Institution als Dritter Ort konkret zur großen Transformation beitragen? zielte das Projekt darauf ab, nachhaltige lokale Praktiken zu aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen sichtbar zu machen, Dialog zwischen Land und Stadt anzuregen, Besuchende zu aktivieren und Synergien zwischen den beteiligten Interessensgruppen zu befördern. Unsere Prämisse dabei: Klimaneutral arbeiten.
Unser Vorgehen
Das Werkstatt-Konzept entstand in einem kollaborativen Prozess mit drei Hauptpartner:innen. Danach wurde die Einladung zur Beteiligung veröffentlicht und Akteursgruppen gezielt angesprochen. Das Thema erwies sich als äußerst anschlussfähig. Schlussendlich brachten 30 zivilgesellschaftliche Partner:innen jeweils eine Frage an die Zukunft mit. Anhand der eigenen Arbeit zeigten sie, welche Potentiale es zwischen Stadtkultur und ländlichem Raum gibt, wie Kultur und gemeinwohlorientierte Entwicklung im ländlichen Raum funktioniert und nachhaltig wirken kann und welche Voraussetzungen dafür nötig sind. Die Ausstellung wurde während der Laufzeit stetig erweitert. Workshops und Veranstaltungen luden zur aktiven Teilhabe ein und ein Treffpunkt wurde innerhalb der Öffnungszeiten rege von unterschiedlichen Gruppen genutzt.
Unsere Ergebnisse
Nachhaltige Aspekte globaler Themen wie Mobilität, Digitalisierung und Künstliche Intelligenz, Flächen- und Immobilienentwicklung, neue Arbeits- und Wohnformen, Klimawandel, Identitätspolitiken und Demokratie wurden konkret und verhandelbar. Über unterschiedlichste Formate (Spiel, Debatte, Vortrag, Meet-Up, Performance, Makerspace etc.) entstanden Zugänge für diverse Interessensgruppen. Die Ausstellungsgestaltung setzte auf Upcycling und ökologisch zertifizierte, nachwachsende Baustoffe (Fichtenlatte, Pappwabenplatte). Die Module sind maximal flexibel und nachnutzbar.
Wo gab es Hindernisse?
Werkstattformate mit vielen Beteiligten verlangen nach längeren Laufzeiten als wir eingeplant hatten. Lebendige Formate leben von Begegnung und damit vor allem anderen von personellen Ressourcen, die immer zu knapp sind.
Wie geht es weiter?
Die Ausstellungsarchitektur wird auch in Folgeprojekten genutzt. Die Qualität der entstandenen Partner:innen-Netzwerke und Begegnungen hat neue Projekte angeregt. Die Einladung zur freien Nutzung des Treffpunkts hat sich als sehr fruchtbar erwiesen und soll auch in zukünftigen Projekten ermöglicht werden. Transformatives Lernen – also die Begegnung mit und Überprüfung von eigenen Vorannahmen – bestimmt auch in Zukunft unsere Vermittlungsstrategien.
Ab November 2022 bis Oktober 2023 steht das Klima im Zentrum unseres Hausprogramms. Mittels künstlerischer und partizipativer Strategien beschäftigen wir uns mit den Gefahren für Ökosysteme und verankern globale Fragen konkret im Lokalen. Dabei nehmen wir auch den eigenen Fußabdruck in den Blick.
Unsere Empfehlung für andere Museen
Museen sind prädestiniert, globale Themen wie Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Gemeinwohl lokal zu verorten und über größere Zeithorizonte zu betrachten. Hierdurch wird es möglich, gemeinsam ein Verständnis dafür zu entwickeln, was enkeltauglich leben eigentlich heißen kann. Die Funktion des Museums als Treffpunkt und die Rolle als moderierender Gastgeber halten große Potentiale für echte Aktivierung bereit.
Kontakt
Andrea Wieloch, Leiterin Partizipations- und Medienprojekte
a.wieloch(at)gesellschaft-kultur-geschichte.de
www.morgeninbrandenburg.de
Besucheradresse HBPG:
Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte
Am Neuen Markt 9
14467 Potsdam
Nachhaltigkeit ist auch in ihrem Museum ein Thema? Schreiben Sie uns und teilen Sie mit uns Ihre Erfahrung!
Kontakt:
Sina Herrmann, Projektleitung
herrmann(at)museumsbund.de