Museen sind wichtige Erlebnis- und Bildungsorte, die für eine positive gesellschaftliche Entwicklung unverzichtbar sind. Wir sehen in der Krise, wie die Bevölkerung nach nicht kommerzielle Orten der Bildung und Begegnung vor dem Hintergrund von Kunst, Kultur, Geschichte, Naturkunde und Technik sucht. „Museen sind Bildungsinstitution, die, basierend auf ihren Sammlungen und Forschungen, Nutzungs-, Informations- und Vermittlungsangebote bereitstellen. Diese Angebote beinhalten Potenziale des informellen Lernens, was Unterhaltung und Spaß ebenso wie Kritik in der Auseinandersetzung mit Kulturgut und Wissenschaft einschließt. Damit sich Museen zu einem Ort entfalten können, an dem ein Bildungsdiskurs stattfindet, muss Bildungs- und Kulturpolitik sinnvoll verknüpft werden“ so der Präsident des Deutschen Museumsbundes, Prof. Dr. Eckart Köhne. Museen sind also weit mehr als reine Unterhaltungs- und Freizeiteinrichtungen. Der Deutsche Museumsbund fordert von den politischen Entscheidungsträgern, die kultur- und bildungspolitische Relevanz von Museen endlich anzuerkennen.
Doch nicht nur Museen, der gesamte Kulturbereich wird aktuell von der Politik als Freizeitbereich subsumiert. Im aktuellen Entwurf eines Dritten Gesetzes zum Schutz der Bevölkerung bei einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite (Bevölkerungsschutzgesetz) werden u.a. die Untersagung oder Beschränkung des Betriebs von Einrichtungen, die der Kultur- oder Freizeitgestaltung zuzurechnen sind und die Untersagung oder Beschränkung von Freizeit-, Kultur- und ähnlichen Veranstaltungen aufgezählt. In der Begründung zum Gesetzestext wird die Kultur nicht einmal mehr genannt. Dies ist inakzeptabel und muss zwingend korrigiert werden.
Der Deutsche Museumsbund schließt sich daher der Forderung des Deutschen Kulturrates an den Bundestag an, die Relevanz und Bedeutung von Kultureinrichtungen für die Gesellschaft anzuerkennen und den Kulturbereich im Gesetz als eigenständigen Bereich zu benennen.