Museumsaufgaben 

Die öffentliche Wahrnehmung des Museums wird insbesondere durch seine publikumswirksamen Ausstellungen und Veranstaltungen bestimmt. Dies sind jedoch nicht die alleinigen Kennzeichen der professionellen Museumsarbeit. Ein erheblicher Teil der originären Aufgaben der Museen bleibt der Öffentlichkeit in der Regel verborgen: das Sammeln, Bewahren und Forschen. Die Ergebnisse der Arbeit in diesen Bereichen sind jedoch die Grundlage für das Ausstellen und Vermitteln – und damit für das öffentliche Erleben der Museumssammlungen.

Sammeln

Das Sammeln von Objekten geht bis in die Anfänge menschlicher Gesellschaften zurück. Die „Aneignung“ der Welt oder der Wunsch, die Zeit durch materielle Belege festzuhalten, sind nur einige Motive privaten Sammelns, die vielfach den Grundbestand heutiger Museen bilden.

Das Museum sammelt Natur- und Kulturgut, um es für die Nachwelt zu erforschen und vor dem Verfall oder der Vernichtung zu bewahren. Im Museum erfolgt das Sammeln zielgerichtet und dient der Erweiterung, Zusammenführung und Ergänzung der bestehenden Sammlung. Was gesammelt wird, ist vom wissenschaftlichen Erkenntnisstand und den gesellschaftlichen Gegebenheiten abhängig.

Bewahren

Objekte vor dem Verfall zu schützen und für kommende Generationen zu bewahren, gehört zu den primären Aufgaben des Museums.

Das Bewahren umfasst neben dem Konservieren und Restaurieren der Objekte auch das sachgerechte Handling und Aspekte der Sicherheit. Voraussetzungen sind optimale konservatorische Bedingungen hinsichtlich Klima, Luftreinheit und Lichtschutz sowie die Sicherheit der Gebäude, in denen die Objekte untergebracht sind.

Forschen

Forschen im Museum beinhaltet die wissenschaftliche Bearbeitung von Objekten, Objektgruppen und Objektzusammenhängen. Die Erkenntnisse und Informationen werden dokumentiert und in Form von Publikationen oder Ausstellungen öffentlich zugänglich gemacht.

Das Erforschen eines Sammlungsobjekts beginnt mit der Inventarisierung und dem Nachweis der Herkunft (Provenienz). Diesem Nachweis kommt aus wissenschaftlichen wie juristischen Gründen höchste Priorität zu. Durch die wissenschaftliche Bearbeitung erfolgt die Einordnung des Objekts in einen Kontext, wodurch die Aufnahme in eine thematische Präsentation ermöglicht wird.

Ausstellen

Mit der Ausstellung präsentiert das Museum seine Sammlung der Öffentlichkeit. Die Objekte werden hier in immer wieder neuen thematischen Zusammenhängen präsentiert.

Das Ausstellen vollzieht sich in der Regel in Dauer- oder Wechselausstellungen sowie in Studiensammlungen. Die Dauerausstellung zeigt einen repräsentativen Querschnitt der eigenen Sammlung. In der Wechselausstellung werden, häufig mit Ergänzung von Leihgaben, weitere Themen vermittelt.

Vermitteln

Bildung und Vermittlung sind elementare Bestandteile der Arbeit im Museum. Die frühesten Vermittlungsformen im Museum waren Objektbeschriftungen, Kataloge, öffentliche Vorträge und Führungen.

Durch die gesellschaftliche Öffnung der Museen hat sich die Vermittlung in den vergangenen Jahren institutionalisiert und professionalisiert. Vermittlungskonzepte umfassen heute eine Vielzahl verschiedener Bildungs- und Vermittlungsformate mit und ohne Ausstellungskontext und richten sich an divergierende Zielgruppen.