In den letzten Jahren wurde immer offenkundiger, dass nicht nur Gemälde und andere unikale Kunstwerke Gegenstand verschiedener Entzugskontexte waren, sondern ebenso Hausrat, Firmenbesitz, Fahrzeuge und viele andere technische Objekte. Der Blick der Provenienzforschung erweiterte sich somit auf bislang wenig beachtete Objektgruppen, insbesondere im Bereich Technisches Kulturgut. Damit wurde zeitgleich das Ausmaß diverser Kontexte des Kulturgutentzuges im 20. Jahrhunderts sowie die Vielzahl seiner Opfer und Profiteure deutlich.
Die Erkenntnisse zur Zirkulation von Werkzeugen, Instrumenten, Apparaten und Maschinen werden vom 14. bis 15. Oktober 2025 auf der vierten Fachtagung Technisches Kulturgut des Deutschen Optischen Museums in Jena präsentiert und im Fachkreis zur Diskussion gestellt. Sowohl das technikhistorische Interesse des Sammelns, diverse Sammler- und Händlerkreise sowie die Zirkulation derartiger Objekte auf dem Kunst- und Antiquitätenmarkt werden dabei offengelegt und gemeinsam erörtert. Verschiedene Entzugskontexte stehen dabei im Fokus, insbesondere koloniale Kontexte, NS-Raubgut oder der Kulturgutentzug in der SBZ/DDR.
Ziel der Veranstaltung ist es, Erkenntnisse zur Grundlagenforschung und zu technikhistorischen Sammlungskontexten zu bündeln. Die Zirkulation bestimmter Objektgruppen auf dem Kunst- und Auktionsmarkt sowie involvierte Akteure, Sammler- und Händlerkreise sowie Museen bilden hierbei einen zentralen Schwerpunkt. Der Umgang mit aufgedeckten Entzugskontexten sollen dabei ebenso präsentiert und diverse Umsetzungs-strategien von „gerechten und fairen Lösungen“ diskutiert werden.
Exposé (max. 300 Wörter) sowie Kurzvita (max. 250 Wörter) in einem PDF-Dokument bis zum 13.06.2025 per E-Mail senden an:
Dr. Sören Groß, E-Mail: soeren.gross@deutsches-optisches-museum.de
Dr. des. Ron Hellfritzsch, E-Mail: ron.hellfritzsch@deutsches-optisches-museum.de