Thomas Geisler

Thomas A. Geisler ist Direktor des Kunstgewerbemuseums der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und etablierte den DESIGN CAMPUS als Forschungs– und Entwicklungsplattform des Museums. Die Design Campus Sommerschule „Design & Democracybereitete die AusstellungFür alle! Demokratie neu gestalten“ vor, im Zuge dessen ein Gesellschaftsforum als Bürger:innenbeteiligungsprozess umgesetzt wurde.

Thomas Geisler ist Referent der Session Museen stärken Demokratie am Dienstag, 6. Mai, 9.15 Uhr.

Mitgestaltung im Museum: Das Gesellschaftsforum im Kunstgewerbemuseum

Wie können Kultureinrichtungen demokratischer werden? Wer besucht Museen – und wer nicht? Mit diesen Fragen beschäftigte sich das Kunstgewerbemuseum (KGM) in Schloss Pillnitz gemeinsam mit der Bundeskunsthalle Bonn. Ziel des Pilotprojekts war es, in Vorbereitung auf die Ausstellung „Für alle! Demokratie neu gestalten“ neue Wege der Partizipation zu entwickeln und Museen als Orte für alle zu stärken.

Im November 2023 erarbeiteten 33 zufällig ausgeloste Bürger:innen aus Dresden und Umgebung in Workshops Ideen für mehr Zugänglichkeit und Mitgestaltung. Ihre Vorschläge reichten von einer engeren Zusammenarbeit mit dem Museumsteam über neue Vermittlungsformate und digitale Feedbackmöglichkeiten bis hin zu räumlichen Umgestaltungen.

Im Mai 2024 übergaben sie 19 konkrete Empfehlungen an die SKD-Direktion. Einige davon sind bereits in Umsetzung. Das Projekt verdeutlichte, dass Museen als „Dritte Orte“ zwischen Zuhause und Arbeitsplatz eine größere Rolle spielen können, wenn die Stadtgesellschaft aktiv einbezogen wird. Es offenbarte jedoch auch Herausforderungen, etwa bei der langfristigen Umsetzung systemischer Änderungen, die zusätzliche personelle Ressourcen erfordern.

Die Ergebnisse inspirierten nicht nur das KGM, sondern regen Kulturschaffende bundesweit an, Museen stärker zu öffnen. Die positive Resonanz unterstreicht den Wert des Projekts, das im Rahmen von „Museen als aktive Orte der Demokratie“ (MODemo) stattfand. Begleitet wurde es durch das nexus Institut und DemocracyNext.