Themenschwerpunkte der Arbeitsgruppen
Arbeitsgruppe 1: fragen, zuhören, beobachten
Eine Sammlungsarbeit im Dienste der Gesellschaft gelingt nur dann, wenn die Museen etwas über die Bedürfnissen und Perspektiven der Menschen, die diese ausmachen, in Erfahrung bringen und sich mit diesen auseinandersetzen. In einer diversen und sich wandelnden Gesellschaft ist nicht davon auszugehen, dass Museen ohne weiteres über dieses Wissen verfügen. Welche Wege den Museen dafür zur Verfügung stehen und wie die Erkenntnisse für die alltägliche Arbeit nutzbar gemacht werden können, waren Themen der Arbeitsgruppe 1.
- Inwiefern ist der Umgang des Museums mit seinen Sammlungen für das Publikum relevant?
- Welche erfolgsversprechenden Wege stehen den Museen zur Verfügung, um etwas über die Bedürfnisse des Publikums in Erfahrung zu bringen?
- Wie nutzen Museen die Erkenntnisse langfristig für ihre Arbeit?
Arbeitsgruppe 2: Zwecke, Ziele und Kriterien definieren
Immer mehr Museen entwickeln Sammlungskonzepte. Sie kommend damit ihrer Pflicht als öffentliche Einrichtungen einer demokratischen Gesellschaft nach, eine verbindliche, transparente Grundlage für den Umgang mit ihren Sammlungen zu schaffen. Große Bedeutung kommt dabei der Definition der Zwecke und Ziele der Sammlungen zu. Aus ihnen ergeben sich unter anderem die handlungsleitenden Kriterien dafür, welche Objekte in der Sammlung verbleiben, neu aufgenommen und abgegeben werden. Die zweite Arbeitsgruppe diskutierte, inwiefern die ICOM-Definition des Museums als Einrichtung im Dienste der Gesellschaft einen gemeinsamen Rahmen für die Sammlungsarbeit aller Museen steckt und welche Konsequenzen sich für das einzelne Haus ergeben.
- Was folgt aus der ICOM-Definition für den Charakter des Sammlungskonzeptes und seine Inhalte?
- Wie sollte der Prozess der Erarbeitung eines Sammlungskonzeptes gestaltet werden? Wer sollte daran beteiligt sein?
- Wie sichern Museen die Umsetzung und Weiterentwicklung des Sammlungkonzeptes?
Arbeitsgruppe 3: neue Objekte sammeln
Obwohl die Diskussion über das Sammeln derzeit häufig von der Sammellast, von überfüllten Depots und knappen finanziellen Mitteln beherrscht wird, identifizieren Museen auch heute Lücken in ihren Sammlungen und entscheiden sich diese zu füllen. Immer mehr Museen haben dabei das Anliegen, Objekte zu sammeln, die möglichst vielen Menschen Anknüpfungspunkte bieten und/oder der Diversität unserer Gesellschaft Rechnung tragen. Wie der Prozess des Neusammelns so gestaltet werden kann, dass dieses Anliegen erfüllt wird, war Thema der Arbeitsgruppe 3.
- Was sind relevante Sammlungsbereiche? Was zeichnet die Objekte aus?
- Wie gelangen Museen an die gewünschten Objekte?
- Wie dokumentieren Museen diese Objekte nachhaltig?
- Wie lassen sich die Objekte und die hinterlegten Informationen für die Museumsarbeit nutzen?
Arbeitsgruppe 4: neues Wissen generieren und dokumentieren
Zunehmend befragen Museen ihre bestehenden Sammlungen neu, so z.B. auf ihre Relevanz für verschiedene Bevölkerungsgruppen oder auf ihre Aussagekraft zu bestimmten Themen – oft unter Verwendung partizipativer Methoden. Dabei rücken bisher im Museum unterrepräsentierte Gruppen und Themen in den Fokus. Das Wissen über die Objekte wird erweitert, von biografischen Bezügen und Verwendungs-zusammenhängen bis hin zu Assoziationen und ästhetischen Beurteilungen. Auch bei der Sammlung neuer Objekte wird diesen Aspekten verstärkt Aufmerksamkeit geschenkt. Arbeitsgruppe 4 diskutierte, auf welche Weise neues, anderes Wissen generiert, genutzt und nachhaltig in den Systemen des Museums dokumentiert werden kann.
- Welche Art von Wissen soll generiert werden?
- Wie kommen Museen an dieses Wissen?
- Wie dokumentieren Museen dieses Wissen nachhaltig?
- Wie nutzen Museen dieses Wissen nachhaltig und machen es für das Publikum verfügbar?
Arbeitsgruppe 5: Zugänge schaffen
Die Sammlungsarbeit ist etwas, was traditionell hinter den Museumskulissen passiert. Immer mehr Museen suchen aber Wege, den Besucherinnen und Besuchern direkteren Zugang zu ihren Sammlungen zu ermöglichen, sich transparenter bezüglich der Leitlinien des eigenen Handelns zu zeigen und diese zur Diskussion zu stellen. Es sind Versuche, dem Wunsch der Menschen nach mehr Beteiligung und Mitbestimmung zu entsprechen. Gruppe 5 sammelt, diskutiert und hinterfragt diese Ansätze – auch hinsichtlich ihrer Relevanz für unterschiedliche Bevölkerungsgruppen.
- Wie bieten Museen dem Publikum einen direkteren Zugang zu den Sammlungen?
- Wie fördern Museen die aktive Nutzung / Erweiterung / Kommentierung der Sammlungen?
- Was und wie kann das Museum aus diesen Angeboten lernen?