Das Neanderthal Museum ist als Stiftung bürgerlichen Rechts organisiert, mit dem Kreis Mettmann als zentralem Gewährsträger. Es gehört zu den wenigen Museen in Deutschland, denen es gelingt, sich vor allem aus eigenen Erlösen zu finanzieren. Etwa 150.000 Gäste jährlich besuchen die Dauer- und Sonderausstellungen und weit über 3.000 Gruppen buchen die Bildungs- und Eventprogramme.
Unsere Aufgabe ist die Vermittlung von Menschheitsgeschichte. Wir sind ein Museum über Menschen für Menschen, daher verstehen wir unser Museum als Ort für alle Mitglieder der Gesellschaft. Wir bieten sowohl niedrigschwellige als auch anspruchsvolle Veranstaltungen, von Kindernächten und Steinzeitgeburtstagen über Erlebnisführungen und Aktivprogramme bis hin zu wissenschaftlichen Vorträgen.
Der hohe Anspruch an die Eigenfinanzierung ist eine große Herausforderung, die sich in der Ausrichtung des Museums und in unserer täglichen Museumsarbeit widerspiegelt. Es entspricht unserem Selbstverständnis, in allen Abteilungen (Ausstellung, Bildung, Marketing, Service) so besucherorientiert, professionell und kreativ wie möglich zu sein.
Kundenorientierung beginnt für uns bei einer zielgruppengerechten Gestaltung der Werbemedien, einer gut navigierbaren Homepage, aber auch beim freundlichen Empfang am Eingangstresen, am Telefon oder digital in den sozialen Medien. Wir sind stolz darauf, dass wir als Betrieb von ServiceQualität Deutschland zertifiziert wurden. Dafür haben wir als Team Versprechen zu Service und Qualität erarbeitet und entwickeln diese ständig weiter.
Besucherorientierung kann auch ganz pragmatisch sein. So halten wir in unseren Schließfächern die Lademöglichkeit per USB bereit. Und einmal im Monat steht unser Haus am Doggy Day auch vierbeinigen Besuchern offen.
Die Kundenzufriedenheit fragen wir laufend an unserem „Sayway“-Terminal am Ausgang ab. Um aber über diese eindimensionale Abfrage hinaus mit unseren Gästen ins Gespräch zu kommen, wenden wir im Team die Methode des Design Thinking an. Diese Methode ist besonders dazu geeignet, im Team Kreativität zu fördern und für bestimmte Fragestellungen Lösungen aus Kundensicht zu entwickeln.
So haben wir unsere Ausstellung „2 Millionen Jahre Migration“ nach dieser Methode konzipiert. Wir haben Prototypen eines groben Ausstellungskonzeptes gebaut, mit Besuchern getestet und entsprechend ihren Anregungen umgebaut und erneut getestet. In intensiven Gesprächen mit Besuchern konnten wir ihre Bedürfnisse unmittelbar aufnehmen und für die Ausstellungskonzeption umsetzen. Das Ergebnis ist ein unkonventionelles, interaktives und modulares Ausstellungskonzept, das wir ohne den Design Thinking Prozess vielleicht nicht gewagt hätten.
Bärbel Auffermann, Roland Ebbing