Aus der Sicht eines Jury-Mitglieds – Dennis Hartmann im Gespräch

Lieber Dennis, seit 9 Jahren bis du Teil der Museum-macht-stark-Jury. Du bist Sozialarbeiter beim Amt für Kinder, Jugend und Familie der Stadt Köln-Ehrenfeld und bringst somit eine spannende und wichtige Perspektive mit rein.  

DMB: Wie bist Du eigentlich zu den Museen gekommen? 

Dennis Hartmann: Als ich im Jahr 2005 nach Köln gezogen bin, bin ich beim Erkunden der Stadt auch direkt mal im Museum Ludwig gelandet. Dieses Museum mit all seinen verschiedenen Ausstellungen und Künstler*innen hat mich direkt von Beginn an berührt. Natürlich nicht alles, aber es gab ein paar Kunstwerke und Installationen, die haben was mit mir gemacht. Haben mich zum Nachdenken gebracht, zum Schmunzeln, zum Staunen. Und genau das finde ich allgemein in Museen total toll. Also, dass mich dort meist immer irgendein Kunstwerk berührt. Dann habe ich irgendwann eine Museumspädagogin kennengelernt. Gemeinsam mit einem Schauspieler haben wir einige museumspädagogische Projekte durchgeführt. Ich fand das direkt sehr zeitgemäß, dass die verschiedenen Professionen gemischt wurden und wir gemeinsam für die Teilnehmer*innen zum Teil sehr schöne und einprägsame Erlebnisse in den verschiedenen Museen schaffen konnten. Während dieser Zeit habe ich dann auch mehrere Museumspädagoginnen kennengelernt und die wiederum haben mir freundlicherweise mal Privatführungen in ihrem jeweiligen Museum in Köln gegeben und da habe ich dann Hintergrundstories zu den verschiedenen Künstler*innen erhalten und was der oder die Künstler*in mit seinem oder ihrem Kunstwerk zum Ausdruck bringen möchte. Es wurde also von Jahr zu Jahr für mich immer interessanter. Mittlerweile ist die museumspädagogische Arbeit für mich ein fester Bestandteil meiner sozialen Arbeit. 

DMB: Was begeistert Dich an MMS? An welche goldenen Momente kannst Du Dich erinnern? 

Dennis Hartmann: Was ich schön und sinnvoll finde bei MMS ist, dass durch die Fördermittel Kinder und Jugendliche und zum Teil auch die Eltern die Möglichkeit haben, Museen als tolle und inspirierende Orte für sich zu entdecken. Darüber hinaus haben die jeweiligen Teilnehmer*innen im besten Fall eine gute Zeit während des Projektes. Des weiteren finde ich es sehr lobenswert, dass die Antragsteller wirklich sehr frei sein können, in ihrer inhaltlichen Gestaltung. Also was sie letzten Endes den Teilnehmer*innen während des Projektes an Inhalten und Methoden anbieten. Das kann ja wirklich alles sein, vom klassischen Kurzfilm, über Audioguides, Theaterstücke, Tänze und Gesänge, töpfern, Action-Bounds, malen, basteln, selbst Instrumente bauen, Technik reparieren, Schauspielen und und und. Es gibt da so ein Antragsteller, ich glaube, dass ist irgendein Museum in Kreuzberg oder so, an die erinnre ich mich gerne, denn wenn man von denen einen Antrag in den Händen hält, kann man sich sehr, sehr sicher sein, dass es sich um einen wirklich guten Antrag hält mit tollen Projektinhalten. Aber hey, nicht nur Berlin ist mit guten Anträgen am Start und was ich besonders toll finde ist, dass viele ländliche Regionen mittlerweile auch fleißig Anträge stellen. Es wäre schön, wenn das so weitergeht.

DMB: Was wünscht Du Dir für die Zukunft von Vermittlungsarbeit an Museen? 

Dennis Hartmann: Ich würde es sehr begrüßen, wenn die Museen und auch die Kooperationspartner ein Stück weit mutiger werden, in ihrer Auswahl der Teilnehmer*innen. Ich möchte damit sagen, dass viele Projekte im Rahmen von Ganztagsschule/Schulen angeboten werden. Das ist total gut, aber mein Herz schlägt einfach für die Kids, die es besonders schwer haben im Leben. Da wünsche ich mir für die Zukunft mehr Projekte mit genau solchen Teilnehmer*innen. Und natürlich hoffe ich, dass Museum macht stark noch lange bestehen wird, damit die nächsten Jahrzehnte weiterhin tolle Vermittlungsarbeit von Museen und Kooperationspartnern für Teilnehmer*innen geleistet wird. Und bitte fangt nicht an, die Mittel hierfür zu kürzen. Es ist so wichtig, Kindern und Jugendlichen solche Angebote zu machen!